Eine kleiner Teil unseres Kreistages besuchte die Ausstellung »Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft« in der Pinakothek der Moderne, München. Schade, daß der Landrat nicht dabei war.
Holz als nachwachsender Rohstoff und als Kohlenstoffspeicher bietet in neu entwickelten Verarbeitungsarten schier unglaubliche Möglichkeiten zu bauen.
Beispiele wurden anhand von Fotos, Filmen
und dazugehörigen Modellen gezeigt: Ein riesiges Baseballstadion in
Japan, die Ausstellungshalle der Expo in Hannover, Wohnanlagen im
Salzburger Land und das Finanzamt in Garmisch-Partenkirchen und vieles
mehr.
Besonders interessant fand ich die Kantonsschule in Wil,
Schweiz, 1999 gebaut. Schließlich baut unser Landkreis bis 2014 drei Schulen:
Gymnasium Holzkirchen, FOS Holzkirchen, Realschule Gmund. Leider schaut
es derzeit so aus, als würden diese Schulen in konventioneller Bauweise
entstehen (sprich: Beton), weil sich im Kreistag keine Mehrheit für Holzbau ausspricht. Die Wirtschaftlichkeit wäre sicher kein Problem, wenn man wollen würde.
Insofern tat es mir
weh zu sehen, was für schöne, biologische, und ökologisch sinnvolle
Gebäude aus Holz gemacht werden können – und für unseren Landkreis scheint der Zug in
die Zukunft schon abgefahren zu sein.
Das Modell der Kantonsschule in Wil (CH), Staufer & Hasler Architekten AG |
Die Ausstellung wird vom Architekturmuseum der TU München ausgerichtet. Besonders interessant finde ich dessen Gedanken dazu:
»[...]Bautechnische Forschungen haben große Verbesserungen beim Brand- und Lärmschutz von Holzbauten bewirkt, und computergestützte Berechnungs- und Fertigungsmethoden ermöglichen völlig neue Formen der Gestaltung. Einer der ältesten Baustoffe liefert somit entscheidende Beiträge zu einer ressourcenschonenderen Architektur, ein vertrautes Material präsentiert sich in einer neuen Vielfalt [...] Circa ein Drittel der Landoberfläche der Erde ist mit Wäldern bedeckt, die als materialisierte Sonnenenergie bezeichnet werden können. Sie entstehen im Prozess der Photosynthese, bei der Kohlendioxid gebunden und Sauerstoff freigesetzt wird. Der Wald ist somit ein entscheidender Klimafaktor und Lebensspender, dessen Produkte zudem etwa 1,6 Milliarden Menschen Arbeit und Lebensunterhalt geben. Um diese Bedeutung zu erhalten, muss der Wald nachhaltig bewirtschaftet und gepflegt werden. Das ist in Deutschland seit Langem gesetzlich geregelt, bezeichnenderweise stammt der mittlerweile für ökologisches Denken etablierte Leitbegriff ›Nachhaltigkeit‹ aus dem Forstwesen. Durch verstärkte Verwendung von Holz könnte in unseren Städten und Dörfern ein ›zweiter Wald‹ gepflanzt werden, der beträchtlich zur Kohlendioxidbindung und Klimaverbesserung beitragen würde. [...] Holz kann heute geradezu als der Exponent und Garant eines zukunftsorientierten Bauens bezeichnet werden.« (Quelle: Architekturmuseum der TU München, http://www.architekturmuseum.de/ausstellungen/detail.php?which=216)Alle Posts zum Holzbauweise und Gymnasium / FOS.
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