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Unser Blog beginnt im Januar 2012. Weiter unten finden Sie in der rechten Spalte die »Grüne Wortwolke«. Wenn Sie ein bestimmtes Wort anklicken, kommen Sie zu allen Beiträgen, die wir mit diesem Etikett versehen haben. In der linken Spalte finden Sie ein Kontaktformular.

Sonntag, 28. April 2013

Plagiat-Post

»Aufgrund der jetzt durch mich erfolgten kritischen Prüfung meiner Dissertation musste ich feststellen, dass mir bei meiner Arbeit bedauerlicher Weise eine Vielzahl an Fehlern unterlaufen ist. Nach den zu Recht strengen wissenschaftlichen Maßstäben habe ich zum Teil unkorrekt bzw. nicht vollständig zitiert und Quellenhinweise nicht in vollem Umfang aufgeführt. « (aus der Pressemitteilung von Jakob Kreidl, 11.04.2013)
Wer in Bayern Abitur macht, muß im Rahmen des wissenschafts-
propädeutischen Seminars eine fachspezifische Arbeit schreiben. Die Schülerinnen und Schüler sollen die Methoden wissenschaftlichen Arbeitens erlernen, die Note fließt in die Abiturnote ein.
Wessen Arbeit mit null Punkten bewertet wird, wird nicht zum Abitur zugelassen. Null Punkte erhält, wer abschreibt. Am Gymnasium Tegernsee gilt als Plagiat, wenn eine (!) Seite ohne Quellenangabe aus einem anderen Werk übernommen wird.

Folgt man der Website Vroniplag Wiki, so hat Landrat Jakob Kreidl in seiner Dissertation nach derzeitigem Stand auf 133 Seiten mehr als 75% Plagiatstext und auf 48 Seiten 50% bis 75% Plagiatstext:
»Bisher (27. April 2013, 16:48:18 (UTC+2)) wurden auf 258 von 286 Seiten Plagiatsfundstellen dokumentiert. Dies entspricht einem Anteil von 90.21% aller Seiten. Davon enthalten 48 Seiten 50%-75% Plagiatstext und 133 Seiten mehr als 75% Plagiatstext.«  (Quelle: Vroniplag Wiki)
Solange es kein Ergebnis der Überprüfung durch die Universität der Bundeswehr München gibt, werden wir Herrn Kreidl selbstverständlich nicht vorverurteilen. Aus diesem Grund gibt es bislang auch keine öffentliche Positionierung unseres Kreisverbandes oder unserer Kreistagsfraktion – was aber auch nicht als Solidaritätsbezeugung missverstanden werden darf.

Wenn sich aber die Vorwürfe von Vroniplag Wiki in ihrer ganzen Härte bewahrheiten und darauf deutet derzeit alles hin, einschließlich die Pressemitteilung des Landrats selbst sowie sein bislang freiwilliger Verzicht auf den Titel – dann muß der Landrat zurücktreten.

Wie wollte er in diesem Fall auch nur das neue Gymnasium Holzkirchen einweihen?
Ginge gar nicht. Siehe Ausführungen zum Abitur in Bayern.

Über das Geschehen wird man übrigens bei der Tegernseer Stimme gut informiert.

Alle Posts zum Thema Landkreis Miesbach und Gymnasium / FOS.

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Geschrieben von Ulrike Küster.

Nachtrag (15. Mai):  Mittlerweile gibt es eine öffentliche Stellungnahme des Kreisverbandes Miesbach zur »Causa Kreidl«.

Sonntag, 14. April 2013

Kommunalwahl im März 2014, Teil 1

Erste öffentliche Positionierung zur Kommunalwahl 2014.
Aufruf an die Mitglieder und die Unterstützer der GRÜNEN in Holzkirchen!
 
Mitte März 2014 findet die nächste Kommunalwahl in Bayern statt, auch in der Marktgemeinde Holzkirchen. Gewählt wird ein neuer Gemeinderat – mit 24 Mitgliedern – und der erste Bürgermeister. Der bisherige Amtsinhaber, Josef Höß von der CSU, tritt nach 2 Perioden nicht mehr an. Das sind die bisher bekannten Fakten.
Bisher halten sich noch alle Gruppierungen bedeckt, was die konkrete Aufstellung der Listen für den Gemeinderat angeht. Auch hat sich noch niemand öffentlich als Bürgermeisterkandidat geoutet.
Der Miesbacher Merkur konnte bisher nur orakeln, ob und wer für welche Gruppierung als Spitzenkandidat antritt.

Seit der letzten Kommunalwahl in 2008 haben Bündnis 90/Die Grünen Fraktionsstatus. So sind wir in allen Gremien und Ausschüssen der Marktgemeinde und ihrer kommunalen Betriebe vertreten. Das macht viel Arbeit, ermöglicht uns aber auch entsprechende Gestaltungsspielräume. Für unsere Arbeit im Gemeinderat erfahren wir viel Zuspruch und Anerkennung, auch über die Partei der GRÜNEN und ihre Unterstützer hinaus.

Wir treten daher mit dem Anspruch an, unser gutes Ergebnis von 2008 (10,5 %) zu übertreffen.

Das können wir nur erreichen, wenn wir dem Wähler neben guter Politik auch gute Kandidaten präsentieren können, 24 an der Zahl.
Die Auswahl wird, dem Anspruch der GRÜNEN entsprechend, transparent und offen erfolgen. Die Parteibasis entscheidet. Voraussichtlich im November. Selbstverständlich ist es auch unterstützenden Nicht-Parteimitgliedern gestattet, über die Liste von Bündnis 90/Die Grünen zur Wahl anzutreten.

Für die aussichtsreichen vorderen Plätze sehen wir im Einklang mit den beiden Ortsverbands-Vorsitzenden allerdings eine Mitgliedschaft bei Bündnis 90/Die Grünen nur als konsequent und für die konkrete Arbeit in der Fraktion als sehr vorteilhaft an. 

Der Wähler sollte zudem eine gewisse Garantie haben, dass auch GRÜN drin ist, wo GRÜN draufsteht. Wir haben mit anderen Lösungen in Holzkirchen schon einmal sehr schlechte Erfahrungen gemacht.

Wir derzeit amtierende Gemeinderäte stellen uns beide wieder für Spitzenplätze zur Verfügung, so von der Basis bei der Aufstellungsversammlung gewünscht.

Somit gäbe es nur noch 22 Plätze zu besetzen.
Sie erleichtern unseren beiden Ortsvorsitzenden Johannes Küster und Michael Schröder ihre Arbeit wesentlich, wenn Sie sich bezüglich der Listenaufstellung ganz konkret äußern:

»Ja, ich will die Fraktion der GRÜNEN im Holzkirchner Gemeinderat unterstützen und trete als Kandidat für die Listenaufstellung an. Ich strebe aber keinen der vorderen Pätze an.«

oder

»Ja, ich will die Fraktion der GRÜNEN im Holzkirchner Gemeinderat unterstützen, ich bin oder werde Parteimitglied und trete als Kandidat für die Listenaufstellung an. Ich möchte im Gemeinderat mitwirken und strebe daher einen aussichtsreichen Listenplatz an.«

Wir bitten ab sofort um möglichst zahlreiche Meldungen an Johannes Küster (johannes.kuester[at]gruene-holzkirchen.de) um die Aufstellungsversammlung entsprechend vorbereiten zu können.

Noch offen ist die Frage, ob wir als Bündnis 90/Die Grünen auch einen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufstellen sollen, oder nicht. Sicher ist, dass ein Bürgermeisterkandidat für die jeweilige Gruppierung »Stimmen zieht«.

Sollen die GRÜNEN für die Kommunalwahl 2014 einen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufstellen? Wenn ja: Wer soll kandidieren? Schreiben Sie an Johannes Küster (johannes.kuester[at]gruene-holzkirchen.de).

Bei uns können Sie die Holzkirchner Gemeindepolitik ganz konkret mitgestalten. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen!

Alle Posts zur Kommunalwahl 2014 und zu Wahlen

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Donnerstag, 11. April 2013

Bäume am Bahnhof

Hier noch ein Nachtrag zum Orts- und Verkehrsplanungsausschuss am 11. April:

Wieder einmal müssen Bäume gefällt werden: Die letzten großen Kastanien am Bahnhof an der Bushaltestelle. Bei der jährlichen Überprüfung durch den Bauhof fielen Risse in den Stämmen auf, ein Gutachten ergab eine hohe Gefährdung. Unter den Bäumen warten Kinder auf ihren Schulbus. Die Gemeinde hat sogar einen externen Sachverständigen geholt, weil Martina Lewald-Brudi von der Unteren Naturschutzbehörde wohl die Verantwortung nicht mehr übernehmen wollte (nach dem Riesenprostest in der Bevölkerung vor einigen Jahren – man erinnere sich an die gesunden Kastanien am Bahnhof, die gefällt wurden).
Es handelte sich um eine reine Information, nicht um eine Abstimmung. Und bei einer nachweislichen Gefährdung wäre ein Protest auch unsinnig.
Laut Bürgermeister Höß ist keine Ersatzpflanzung vorgesehen, weil der Bahnhofsvorplatz ja umgebaut werde. Wegen zwei Jahre ergebe eine Neupflanzung keinen Sinn. Der letzte Satz ist richtig. Aber: Wer redet denn von zwei Jahren? Im Investitionsplan (Haushalt 2013) ist bis 2018 keine Neugestaltung am Bahnhof vorgesehen! So schnell wird da vermutlich nichts umgestaltet, und bis dahin haben wir wieder ein Stück trostloses Holzkirchen mehr.

Zum Artikel im Holzkirchner Merkur.

Außerdem wird es langsam ernst mit der Parkraumbewirtschaftung: Drei Parkautomaten wurden öffentlich vorgestellt. In nicht-öffentlicher Sitzung entschieden wir uns dann für einen. Das ist spannender, als es sich anhört: Jetzt weiß ich, wie so ein Automat funktioniert ...

Alle Posts zum Thema Parkplätze in Holzkirchen.

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Donnerstag, 21. März 2013

Mal wieder was aus einem Landschaftsschutzgebiet entnehmen ...

Im Kreistag ging es heute um den Haushalt, eine Herausnahme aus einem Landschaftsschutzgebiet und um eine Resolution zur Wasserprivatisierung.

Mit dem Haushalt mache ich es kurz: Eine hohe Verschuldung, eine hohe Kreisumlage, zukunftsweisende Investitionen in Sachen Bildung. 90 Millionen Euro werden in den nächsten Jahren für den Bau und die Sanierung von Schulen ausgegeben. Das heißt auch: In den nächsten Jahren wird es keine Extrawürste geben und auch keine Senkung der Kreisumlage.

Landschaftsschutzgebiet
Diesmal handelt es sich um eine relativ kleine Fläche hoch über dem Tegernsee (die Wiesen vor dem Parkplatz zur Neureuth). Aus drei Gründen stimmte unsere Fraktion gegen die Herausnahme von knapp 5000 m² aus dem Landschaftsschutzgebiet »Tegernsee und Umgebung«:
  1. Es handelt sich um eine großflächige Versiegelung (Koeffizient 0,8). Wir nehmen dem Landschaftsschutzgebiet wieder einmal etwas weg, ohne jemals etwas hinzuzufügen (an dieser Stelle sei noch einmal daran erinnert, daß der Landkreis Miesbach als einziger in Bayern kein Naturschutzgebiet ausgewiesen hat).
  2. Die Verkehrssituation ist nicht ausreichend geklärt.
  3. Die Bezeichnung »Almdorf« ist absurd, reines Marketing. Es handelt sich um ein Hotel mit 70 Betten – und dafür wird ganz schön viel Fläche verbaut. KRätin Elisabeth Janner sagte, daß Almen für eine Kultur der Nachhaltigkeit stehen und von respektvollem Umgang mit der Natur und den Tieren zeugen. Unser Bild von einer Alm wird mit einem »Almdorf« am Tegernsee konterkariert.
Der Miesbacher Merkur berichtete bereits über den Umweltausschuss und über den Kreisausschuss. Dort ist auch ein Modell des »Almdorfes« zu sehen.
Und das sagt die Tegernseer Stimme dazu.

Trinkwasserresolution
Mittlerweile ist auch bei den nichtgrünen Fraktionen die Problematik mit der Wasserprivatisierung durch die EU angekommen. Passend zum Weltwassertag am 22. März wurde einstimmig folgende Resolution beschlossen:
»Der Kreistag Miesbach fordert alle Entscheidungsträger auf Landes-, Bundes- und Europaebene auf, sich dafür einzusetzen, dass die Trinkwasserversorgung aus dem Anwendungsbereich der EU-Konzessionsrichtlinie herausgenommen wird, um die Gefahr einer Zwangsprivatisierung des Trinkwassers abzuwenden.«
Es ist grotesk: Ein Staatssekretär hat der betreffenden Richtlinie im Europäischen Parlament zugestimmt – im Auftrag der Bundesregierung (inklusive Verbraucherschutzministerin Aigner). Der CSU-Vertreter im EP war bei der Abstimmung nicht anwesend. Und jetzt wird »auf allen Ebenen« versucht, sich gegen die Privatisierung zu wehren. (Siehe auch: Die Europäische Wasserscheide)
Immerhin, muß man sagen. Vielleicht ist es noch nicht zu spät. Aussichtsreich scheint mir das erste Europäische Bürgerbegehren zu sein: right2water.eu/de

Bitte eintragen, wer es noch nicht gemacht hat. Die Trinkwasserversorgung gehört in Bürgerhand – also in die Kommunen.

Ob unsere Anregung, den Link auf die Website des Landkreises zu setzen, übernommen wurde? Kann man hier überprüfen.
Die Holzkirchner Gemeindewerken haben das auf unsere Anregung hin getan, und auch auf der Website der Marktgemeinde steht der Link.

Alle Posts zum Thema Wasser.

Die Redebeiträge der Grünen Kreisräte finden sich demnächst im Wortlaut auf der Website des Grünen KV Miesbach.

Alle Posts zu Landschaftsschutzgebieten und Flächenverbrauch.
Alle Posts zum Thema Landkreis Miesbach.

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Dienstag, 19. März 2013

Grundstückschachern am Bahnhof

Ein ehemaliger Landrat und Staatssekretär a. D. verkauft und kauft Grundstücke am Holzkirchner Bahnhof und bringt dabei die Gemeinde in Schwierigkeiten.

Im Detail:
Die bahneigene Aurelis GmbH verkauft Grundstücke der Bahn. Für diese Firma tätig war und ist auch der ehemalige Landrat Wolfgang Gröbl (CSU). Er verkauft also Grundstücke – und kauft sie z.T. gleich selbst. Ein Grundstück mit P & R Parkplätzen verkaufte und kaufte er vor einiger Zeit, die Gemeinde erfuhr davon erst durch den notariellen Vertrag, den die Gemeinde genehmigen muß. Das tat sie aber nicht sondern machte ihr Vorkaufsrecht geltend. Dagegen klagt Herr Gröbl jetzt.

Das ist aber noch nicht alles:
Vor kurzem hat die Aurelis GmbH ein weiteres Grundstück auf der Westseite (also Hauptseite) des Holzkirchner Bahnhofs verkauft – an einen Familienangehörigen. Obwohl die Gemeinde bereits vor einem Jahr signalisiert hatte, daß sie an diesem Grundstück interessiert ist. Es handelt sich um ein kleines Grundstück von 313 m², voll mit Fahrradabstellplätzen der Gemeinde!

Was will der (Ver-)Käufer damit? Wir wissen es nicht, aber es liegt auf der Hand: An die Gemeinde vermieten oder verkaufen – mit Gewinn. Denn die Radlständer brauchen wir natürlich. Auf der anderen Bahnhofsseite wird jetzt endlich mit viel Energie und Geld ein großer Radlparkplatz geschafffen. Der Bedarf ist groß. (Mehr Informationen hier).

Wieder macht nun die Gemeinde ihr Vorkaufsrecht geltend. Ausgang ungewiß.

Diese Information gab uns Bürgermeister Josef Höss. Es ist ein Skandal, daß jemand, der selbst (kommunal-)politisch tätig war und einen Eid geschworen hat, sich zum Wohle der Allgemeinheit einzusetzen, so offensichtlich gegen die Interessen der Gemeinde handelt. Die Reakionen im Gemeinderat war entsprechend: von »keinen Funken Anstand« bis zum Antrag auf »Aberkennung des Titels Altlandrat« wurden Stimmen laut.

Alle Posts zum Thema Fahrradständer und Bahnhof.

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Josefi zum letzten: Haushalt 2013

Eine Gemeinderatssitzung am Josefitag sei früher undenkbar gewesen, sagte der Bürgermeister. Aber heuer haben wir eine so umfangreiche Tagesordnung, daß sie auf zwei Sitzungen verteilt wurde. In Anwesenheit von vier Seppen (davon drei CSU) heute also die Verabschiedung des Haushalts! Unser Kämmerer Josef Krause stellte nach 48 Jahren Tätigkeit (!) in der Gemeinde Holzkirchen seinen letzten Haushalt vor.
Der ist ein ganz besonderer: ein Rekordvolumen von 47 Millionen und das Geothermie-Projekt, von dem wir uns möglicherweisen in den nächsten Wochen verabschieden müssen (aufgrund des unglaublichen schwarz-gelben Schwankelkurses in Sachen EEG, siehe hier).
Noch aber hat die Geothermie oberste Priorität. Dazu kommen die ersten Schritte zur Sanierung der Schulen an der Baumgartenstraße (insgesamt 14 Mio € im Lauf der nächsten Jahre), die beiden Kitas kosten 2,4 Mio €. Für Straßenbau und -sanierung sind 4,7 Mio € eingestellt (inkl. Erschließungsmaßnahmen des Gewerbegebiets Holzkirchen-Nord). Soweit der Investitionsplan.

Der Verwaltungshaushalt macht zunehmend Sorgen. 394.000 Euro Verfügungsmasse entsprechen 1,3% des Verwaltungshaushalts – ein Rekordtief. Die Steuerkraft ist deutlich reduziert. Die Kreisumlage beläuft sich auf 11.285 Mio € bei einem Hebesatz von 55 Punkten. Damit geht sehr viel Geld aus Holzkirchen an den Landkreis; davon profitieren wir allerdings wieder durch den Bau der weiterführenden Schulen in Holzkirchen (Gymnasium / FOS).

Große finanzielle Belastungen für die Gemeinde: In etwa 190.000 € kostet der Ortsbus, 115.000 € das Eisstadion, 110.000 € die Bücherei jährlich. Dazu kommen die Kosten für die Tiefgarage und für das Kultur im Oberbräu.
Das heißt, manche wünschenswerten Maßnahmen müssen für die nächsten Jahre zurückgestellt werden. Denn neben den zukunftsweisenden Investitionen Geothermie und Schulen ist Konsolidierung des Haushalts obere Prioriät. Mit der Konzentration auf diese drei Themen ist das ein durchwegs Grüner Haushalt.

Vorberichte zum Haushalt 2013.

Unter »Informationen« gab es dann noch einen Riesenaufreger. Siehe nächster Post: Grundstückschachern am Bahnhof.

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Freitag, 15. März 2013

Schneekanonen-Wettrüsten

Zum Fachgespräch »Wettrüsten in den bayerischen Skigebieten – Auswirkungen von Beschneiungsanlagen auf die Alpen« war ich im Bayerischen Landtag bei Ludwig Hartmann und Claudia Stamm (beide MdL).

Experten wie Prof. Carmen de Jong von der Mountain Centre University of Savoy, Alex Doering vom Bund Naturschutz Bayern und 1977–2012 Förster in Garmisch-Partenkirchen, Dr. Klaus Lintzmeyer vom Verein zum Schutz der Bergwelt sowie unser Grünen-Kreisrat Roland Klebe informierten über die Auswirkungen von Beschneiungsanlagen und über die Pläne am Sudelfeld. Dort soll im Bereich der Landkreise Rosenheim und Miesbach in einem Landschaftsschutzgebiet ein Speicherbecken mit einer Dammhöhe bis zu 38 Meter auf Almflächen gebaut werden.

Unter den Gästen waren neben Vertretern von NGOs und Lokalpolitikern aus den Alpenlandkreisen auch interessierte Bürger und der Tourismus-Chef der Gemeinde Bayrischzell, Harald Gmeiner. Ihm ist hoch anzurechnen, daß er sich gewissermaßen in die Höhle des Löwen wagte. Wir hatten viele Fragen an ihn, zu einem wirklichen Gespräch kam es allerdings leider nicht. Doch ich habe Interessantes erfahren.

Kurz zusammengefaßt: Es ist ein Unsinn, bei einem »regendominierten System« wie dem Sudelfeld auf Schneekanonen zu setzen, die Ausbeute an Kunstschnee wird gering sein. Der Wasserverbrauch ist horrend, es gibt wohl keinen »Projektionsplan für Wasser«, den ich fordere (mehr dazu später). Das Wasser für die Schneekanonen muß, je nach Herkunft, gekühlt werden. Zusätzlich müssen die Kanonen aber beheizt werden, sonst frieren sie ein. Für die Produktion von 1 m³ Kunstschnee werden durchschnittlich 5 kWh Energie verbraucht (man benötigt mindestens 3 m³ Kunstschnee für 10 m² Pistenfläche). Mit einem vernünftigen Energiemanagement hat das nichts zu tun! So sieht die Energiewende im Landkreis bisher aus: Mit viel Zeit und Geld ein Klimaschutzkonzept erarbeiten, auf Autarkie bis 2030 setzen – und Schneekanonen bauen (von einem veralteten Verkehrskonzept mit jeder Menge Umgehungsstraßen ganz zu schweigen). Und auch noch argumentieren, daß das ökologisch sei, weil man dann nicht mehr mit dem Auto nach Österreich fahren muß ... Klimaschutz und Energiewende werden hier zum Feigenblatt.

Nach Aussage von Herrn Gmeiner möchte Bayrischzell vor allem die Lifte modernisieren. Um die Schneekanonen gehe es gar nicht – die würden nur von der Bank gefordert, damit sich die Sache lohne.
Ist das so? Dann, liebe Bankleute: Durch die Schneekanonen wird die Modernisierung ja erst richtig teuer! Und damit kann derzeit pro Saison drei bis vier Wochen länger Ski fahren – in den Hochalpen. Wenn es kalt genug ist. Da sollte man doch noch mal nachrechnen!

Mittwoch, 13. März 2013

Riesentöpfe in der Zwergenküche

Heute ein paar visuelle Eindrücke von meinem Besuch in der gemeindlichen Großküche in Ismaning. Dort werden täglich 1.350 Essen produziert (ein Gericht plus Alternative bei Schweinefleisch) – für die Kindertagesstätten und die Schulen der Gemeinde. Vertreter des Verwaltungsrats »Frische Küche Holzkirchen« konnten sich heute ein Bild davon machen, und natürlich waren auch alle Planer unserer Küche mit dabei. Frau Fischer, die Leiterin, zeigte uns alles und ließ keine Frage offen. Beeindruckend, wie wenig Platz diese große Küche braucht! Und wie wenig Abfall sie produziert – auf ein paar Quadratmeter wird er gesammelt, Leerung einmal die Woche bzw. 14-tägig. Da hätte ich mehr befürchtet.

Das ist ein Nudeltopf oder Suppentopf oder ....
Zwei Riesenquirle für den Nachtisch
In diesen Wärmeboxen wird das Essen ausgeliefert. Es bleibt heiß, solange man nicht den Deckel öffnet!
Alle Posts zum Thema Schulen und Kitas.
Alle Posts zum Thema Gymnasium / FOS.

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Dienstag, 5. März 2013

Energiekonzept für Holzkirchen

Welche Chancen und Möglichkeiten bieten sich der Gemeinde für eine erfolgreiche Energiewende? Vertreter von Green City Energy und KlimaKom wollten in der heutigen Gemeinderatssitzung einige vorstellen.
Gerade jetzt, wo in Berlin die ganze Energiewende in Frage gestellt wird, haben wir eigentlich nicht den Kopf dafür. Und es gibt bereits jede Menge Pläne seitens der Gemeindewerke – Konzepte genannt. Zum Beispiel beim Ausbau der Fernwärme.

Ein sehr abstrakter, theoretischer Vortrag über den »Energienutzungsplan« (und Fördermöglichkeiten) und die mögliche Erstellung von »Teilkonzepten Klimaschutz« (und Fördermöglichkeiten). Nichts Neues. Die drei Säulen der Energiewende – Einsparen, Effizienzsteigern, Erneuerbare Energien ausbauen – können wir Grünen im Schlaf.

Welche Maßnahmen kann die Gemeinde selbst sinnvoll und effizient fördern? Ist es z. B. sinnvoll, die Wärmedämmung von Privathäusern finanziell zu unterstützen? Ist es nicht besser, z. B. in ein modernes Verkehrskonzept zu investieren (CO2- und Energie-Einsparung!), in Windkraftanlagen zu investieren, usw.?
Ich würde dazu gern auch unsere neue Landkreis-Klimaschutzmangerin, Veronika Weber, in den Gemeinderat einladen. Und wir brauchen eine bessere Vernetzung mit der Energiewende Oberland.

Informationen über die aktuelle Energieplanung (anderes Wort für Energiekonzept) wird es auch in der Bürgerversammlung am kommenden Donnerstag, den 7. März, geben. Im Festsaal des Kultur im Oberbräu, Beginn ist um 19:30 Uhr.

Zur Energieberatung der Gemeindewerke.
Zum Leitfaden Energienutzungsplan (StmIBayern).
Zum Leitfaden Klimaschutz in Kommunen.
Alle Posts zum Thema Energie, Klimaschutz, Geothermie und Windkraft.

Übrigens: Am Samstag, den 16. März, findet im Bayerischen Landtag der erste Bayerische Energiekongress von Bündnis 90 / Die Grünen statt. Jeder kann teilnehmen, eine Anmeldung ist erforderlich. Mehr Informationen ...

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Unsere Frischeküche

Wie heute im Holzkirchner Merkur berichtet wird, fand am 28. Februar die konstituierende Sitzung des Kommunalunternehmens »Frischeküche« statt. Dieses KU ist ein gemeinsames Unternehmen von Gemeinde Holzkirchen und Landkreis Miesbach. Seine Aufgabe: die Schulen und Kitas in Holzkirchen (und evtl. Umgebung) mit gesundem Essen zu versorgen.

Für uns war vor allem wichtig: Die Qualität des Essens. Wir möchten Essen aus (möglichst) regionalen, saisonalen, biologischen, gentechnikfreien und fair gehandelten Lebensmitteln, außerdem sozial »gute« Arbeitsplätze. Das ist nun alles in der Zielvereinbarung für das Unternehmen beschlossen worden und wir sind hoch zufrieden. Unseren entsprechenden Antrag werden wir daher in der heutigen Gemeinderatssitzung zurückziehen.

Eine weitere wichtige Grundsatzentscheidung wurde getroffen: Die Küche wird vom KU als Eigenbetrieb geführt, also nicht verpachtet. Es gibt einige überzeugende Gründe dafür. Für uns beide mit ausschlaggebend ist die bessere Kontrolle des Betriebs. Nur in einem Eigenbetrieb kann sicher gestellt werden, daß alles so gemacht wird, wie wir wollen. Außerdem: ein Pächter muß Gewinn machen, für die KU genügt Kostendeckung. Und: die Verpachtung gemäß EU-Richtlinien muß bei einem KU immer wieder neu ausgeschrieben und an den günstigesten Anbieter vergeben werden. Da sind uns zu viele Unsicherheiten drin!

Die Sitzungen des KU sind grundsätzlich nicht-öffentlich. Wir sind uns über eine offene Informationskultur einig, deshalb wird die Presse häufig informiert werden – entsprechende Informationen dann natürlich hier im Blog.

Zum Artikel im Holzkirchner Merkur.
Alle Posts zum Thema Schulen und Kindertagesstätten.

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