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Dienstag, 25. September 2012

Kinderkrippen-Varianten

Zwei neue Kitas fast ganz in Holzbauweise
Um auch im nächsten Jahr den Bedarf an Krippen und Kindergartenplätzen abdecken zu können, muß die Gemeinde wieder erweitern. Heute wurden im Hauptausschuß zwei sehr unterschiedliche Planungen für zwei unterschiedliche Kindertagesstätten vorgestellt.
Der Integrations-Kindergarten Frühlingsdorf. Es ist sicherlich eine Herausforderung, in den bereits bestehenden Komplex ein weiteres Gebäude für eine zusätzliche Kindergartengruppe plus eine Kinderkrippe einzuplanen. Das geht offenbar nur über einen »Kontrapunkt«: Ein zweistockiger Bau mit Flachdach. Ich finde die Entwurfsplanung ansprechend und den Kontrapunkt besser als eine mühselige Anpassung, die dann doch nicht gelingt. Schade, daß kein reiner Holzbau möglich ist. Weil man zum Teil unter Bodenniveau muß, wäre Holzbauweise im Erdgeschoß (finanziell) zu aufwendig. Der erste Stock wird in Holzbauweise geplant. Von den Unterschieden wird man aber zuletzt nichts mehr sehen, weil auch dieses Gebäude ganz mit Holz verkleidet wird.

Die neue evangelische Kinderkrippe wird ebenfalls von der Gemeinde gebaut. Bisher unterhält die evangelische Kirchengemeinde zwei Kindergärten. Für die Kinderkrippe wird – gegenüber vom Thomashaus – ein Holzbau mit Satteldach errichtet. Im ersten Stock wird ein Saal entstehen, der auch von Holzkirchner Vereinen genutzt werden kann. Von der detailreichen und durchdachten Planung inklusive möglicher Erweiterung war ich wirklich begeistert. Schade, daß ich keine Pläne zur Verfügung habe, die ich online stellen kann!

Die Gemeinde muß für diese beiden Neubauten viel Geld in die Hand nehmen, trotz der Zuschüsse vom Land. Für die Erweiterung im Frühlingsdorf ist mit 1,2 Mio zu rechnen, für die evangelische Kinderkrippe mit 1 Mio Gesamtkosten. Einen Teil übernimmt allerdings die Kirche, weil einige Räume zusätzlich entstehen werden, die von der Kirche genutzt werden. Aber Kindertagesstätten sind ein essentieller Teil der Orts(entwicklungs)planung. Sie müssen da sein. Wenn sie eine für manchen vielleicht gewöhnungsbedürftige Architektur haben (müssen), ist es trotzdem recht. Wenn sie eine auf Anhieb ansprechende Gestaltung haben, um so besser.

Kreisverband
Nach der Sitzung fuhr in noch nach Gmund zu einem Treffen des erweiterten Kreisvorstandes. Es ging um die bevorstehenden Bundestags- und Landtagswahlen. Wir haben für beide Wahlen mehrere spannende Bewerber um die Direktkandidatur. Die Auswahl wird nicht leicht sein. Zu den Aufstellungsversammlungen sind auch Interessierte und Noch-Nicht-Mitglieder herzlich eingeladen. Sie dürfen dann zwar nicht mitwählen, können sich aber schon ein Bild vom neuen Direktkandidaten wählen.
Direkt zu den Terminen auf der Website unseres Ortsverbandes.
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Montag, 10. September 2012

Neues Gewerbegebiet ante portas?

Eigentlich nicht. Denn das Gewerbegebiet Holzkirchen Nord in Föching ist schon lange beschlossene Sache, auch wenn es derzeit in seiner Dimension noch nicht sichtbar und offensichtlich noch nicht im Bewusstein der Menschen angekommen ist.
Das neue Gewerbegebiet wird allein von seiner Größe her nicht nur das Gesicht der Marktgemeinde langfristig verändern.

Es ist uns daher wichtig, aus grüner Sicht nochmal die Fakten darzulegen:

Einzig wir Grünen haben 2010 gegen die Ausweisung von 14 Hektar Gewerbegrund gestimmt.

Nicht etwa, weil Standort oder Konzept falsch wären. Ganz im Gegenteil: Der Grund gehört der Gemeinde. Sie hat damit in der Hand, wer sich wann zu welchen Konditionen ansiedelt. Das eröffnet gegenüber 0815-Gewerbegebieten  sehr viel mehr Perspektiven. Eine eigens angestellte Standortförderin kümmert sich um einen intensiven Kontakt zu den für die Marktgemeinde (!) interessanten Bewerbern. Die verschwenkte Straßenführung im Bereich des Gewerbegebiets bewirkt zudem eine Verlagerung des bisherigen Durchgangsverkehrs auf die Nordumfahrung. Föching wird so endlich wieder von der – erst durch den Bau der Nordumfahrung bedingten – Verkehrszunahme entlastet.

Auch und gerade aus grüner Sicht sind die grundsätzlichen Rahmenbedingungen für das Gewerbegebiet an diesem Standort also hervorragend.

Dennoch haben wir sehr bewusst gegen die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung des Bebauungsplans gestimmt, weil wir ein Zeichen gegen den kritiklosen Umgang mit dem Thema Flächenverbrauch und den ungeheuren Flächenfraß im Bereich unserer Gemeinde setzen wollten. Zudem hatte namentlich in der CSU-Fraktion offensichtlich noch nicht einmal eine Debatte darüber stattgefunden, innerhalb welchen Zeitraums das neue Gewerbegebiet entwickelt werden soll und welche Auswirkungen dies auf unsere Gemeinde hat: Die Notwendigkeit der Ausweisung neuer Wohngebiete, Kosten für Infrastruktur, Kindergärtenplätze, etc.

Wenn wir auch gegen das Gewerbegebiet gestimmt haben -  nachdem das neue Gewerbegebiet einmal beschlossen war, haben wir intensiv an der Ausarbeitung der ökologischen, sozialen wie wirtschaftlichen Standards, die die künftigen Bauwerber erfüllen müssen, mitgearbeitet.
Da waren andere, die sich heute als Kritiker gerieren, sehr viel laxer. Unser Positionspapier kann sich bis heute wirklich sehen lassen. Gemeinsam mit den anderen Fraktionen wurden Kriterien für das neue Gewerbegebiet erstellt. So ist z.B. hier die Ansiedelung des ansonsten allgegenwärtigen Einheitsbreis von »Aldi, Lidl, Obi und Scheiß&Klump« ausgeschlossen. Ein klares Signal zur Stärkung des innerstädtischen Einzelhandels. Gut so! Auch wurden Konzepte zu einer gemeinschaftlicher Parkraumbewirtschaftung entwickelt, die Ansiedlung eines sogenannten Gründerzentrums wird massiv beworben, – nun gilt es, die Vorstellungen umzusetzen und weiter zu entwickeln, auch gemeinsam mit den Bewerbern.

In einer Sondersitzung des Marktgemeinderates in der Sommerpause am 28. August haben wir im Rahmen der konkreten Interessenanfrage eines großen Konzerns einen einzigen technischen Aspekt des Bebauungsplans besprochen: Die im Bebauungsplan festgelegte maximal zulässige Wandhöhe. Nach einigen Diskussionen hatte sich der Gemeinderat von ursprünglich angedachten 12 Meter auf 16 Meter Wandhöhe geeinigt. Der Interessent, der innerhalb von einigen Jahren angeblich bis zu 1.200 Arbeitsplätze schaffen will, fordert nun über 20 Meter. Was tun?

Geht es nach dem »Münchner Merkur« ist die Antwort sehr einfach: Alles tun, was der Bauwerber will! Aha. Und wie weit geht man dann? Sollen wir den Herren Vorständen im Zweifelsfalle also vielleicht auch noch das »Recht der ersten Nacht« anbieten, Herr Redakteur?

Wir meinen: Wir haben ein sehr gutes Projekt zu vermarkten. Hier gilt es, auf gleicher Augenhöhe gemeinsame Interessen zu definieren, die Möglichkeiten auszuhandeln und die Bevölkerung auf diesem Weg mitzunehmen. Das tut man aber nicht, wenn man signalisiert, dass der Bewerber carte blanche hat.

Die Diskussion im Gemeinderat hat dann auch die Defizite einiger der Mitbewerber aufgezeigt:
»Was, so eine massive Bebauung?, ... wie sieht denn das für die Föchinger aus?, ... in welchem Zeitraum entstehen die Arbeitsplätze?«? Alles wichtige Fragen, die man im Vorfeld hätte wenigstens diskutieren sollen und müssen. Was man aber nicht getan hat. Nicht einmal die Grundsatzfrage ist geklärt: Halten wir unser neues Gewerbegebiet für die nächsten 50 Jahre Entwicklung vor, oder verkaufen wir die Gesamtfläche bei entsprechendem Bedarf auch innerhalb von ein, zwei Jahren? Und machen dann wieder ein neues Fass auf?

Wir haben aus einem ganz einfachen Grund für die Anhebung der Wandhöhen im Bebauungsplan gestimmt: Damit ist rein gar nichts entschieden und der interessante Bewerber bleibt im Rennen. An einer Wandhöhe lassen wir die Möglichkeiten zu weiteren Verhandlungen nicht scheitern.
Die wichtige Diskussion um die Konzeption des beschlossenen Gewerbegebietes kann man nicht an Detailfragen aus der fünften Reihe festmachen.

Die Grundsatzfragen müssen an anderer Stelle geklärt werden. Dass sie geklärt werden, dafür setzen wir Grünen uns ein.

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Wo liegt das Gewerbegebiet Holzkirchen-Nord? – zur Website der Gemeinde Holzkirchen.

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