In der Marktgemeinderatsitzung am 26. Mai wurde mehrheitlich beschlossen, das Parken in Holzkirchen örtlich noch billiger zu machen. Wir Grünen stimmten dagegen.
Die Gemeinde suchte nach Möglichkeiten, die Standbetreiber auf dem Grünen Markt („Fieranten“) bei den Fixkosten zu entlasten. Ein guter Ansatz. Leider wurde daraus eine verkehrspolitische Fehlentscheidung. Das ist nach der Anschaffung des Bürgermeisterdienstwagens bereits die zweite – in nur zwei Sitzungen.
Jetzt also ist das Parken am Herdergarten zwei Stunden kostenlos (bislang: eine Stunde). Auch Dauerparkscheine werden günstiger und flexibler nutzbar. Überall in Europa, in Deutschland und Bayern geht es in eine ganz andere Richtung: Parken wird teurer. Damit man es sich zweimal überlegt, ob man wirklich mit dem Auto fahren muss – oder ob es nicht doch eine Alternative gibt. Überall in Europa wird gerade jetzt dem Fahrradverkehr mehr Raum gegeben, fürs Radfahren und fürs Radparken. Damit wir weniger Autoverkehr haben, dafür aber saubere Luft.
Doch die CSU-Fraktion und die FWG behaupten, durch günstigeres Parken den Autoverkehr sogar reduzieren zu können. Ja, diesen Satz darf man ruhig dreimal lesen – und darf ihn dann inhaltlich immer noch nicht verstehen. Weil das Ganze natürlich Unsinn ist.
CSU und FWG begründen das Ganze wie folgt: Wenn das Parken nur eine Stunde kostenlos ist, steigt der Autofahrer kurz vor Ablauf der Zeit erneut ins Auto, um einen neuen kostenlosen Parkplatz zu suchen. Diese Zwischen-Fahrten könne man vermeiden, wenn man dem Autofahrer mehr Zeit für ein Einkaufen zu Fuß im Ort gäbe.
Wir sind überzeugt, dass die Autofahrer so nicht handeln. Es geht um das grundsätzliche Zeichen, das man beim Thema Parken hätte setzen können: „Wir wollen grundsätzlich möglichst wenig Autos im Ortskern – und darum machen wir das Parken etwas teurer!“
Das hätte jeder verstanden. Zudem wäre man damit dem Wunsch eines Großteils der Holzkirchner Bürger*innen nach einem verkehrsberuhigten – wenn nicht sogar autofreien – Ortskern einen kleinen Schritt nähergekommen. Und wir hätten unser integriertes Mobilitätskonzept mit Leben gefüllt.
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