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Montag, 27. Februar 2012

Geothermie – die Entscheidung, Kapitel 2

Der Festsaal im Kultur im Oberbräu war bis auf den letzten Platz gefüllt, über drei Stunden trugen die Experten der Geothermie vor und beantworteten die vielen Fragen der Bürgerinnen und Bürger. Hier eine kleine Zusammenfassung ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Geologie: Es schaut vielversprechend aus. Durch die Erfahrungen der Erdölbohrungen in früheren Jahren und durch die Ergebnisse der 3-D-Seismik schätzen die Experten die Wahrscheinlichkeit fündig zu werden, sehr sehr hoch ein. Das heißt, man erwartet, Wasser in ausreichend hoher Temperatur in etwa 5.000 m Tiefe vorzufinden, das in ausreichender Menge an die Oberfläche drückt (= Schüttung). Spürbare Erdbeben und andere Gefährdungen (Giftgase usw.) schloß Herr Dr. Dorsch (Diplom-Geologe) aus. Gebohrt wird an zwei Stellen; im Gewerbegebiet Ost an der B 318 (dort wird auch das Kraftwerk sein) und am Teufelsgraben (dort wird das Wasser wieder in den Boden gepresst). Das Wasser steigt durch den hohen Druck bis auf etwa 200 m Tiefe an und wird dann herausgepumpt.

Wirtschaftlichkeit: Das Besondere an der Holzkirchner Geothermie ist, daß das Projekt allein von der Gemeinde durchgeführt wird, also ohne Beteiligung eines privaten Investors.
Verschiedene Szenarien wurden durchgerechnet – abhängig von Wassertemperatur, Schüttung und Verlauf der Bohrungen. Auch der »Worst Case«, mit dem niemand rechnet, ist ökonomisch zu bewältigen Klar ist, die Ergebnisse hängen stark vom Energieeinspeisungsgesetz ab.
Geothermiestrom wird mit 23 Cent/kWh vergütet, (Windstrom übrigens deutlich weniger: 2009 waren es 9,2 Cent/kWh), wenn das Kraftwerk bis zum 31.12.2014 ans Netz geht. Die beiden Pumpen brauchen etwa 25 % der gewonnenen Energie. Diese wird aber billiger aus dem Netz eingekauft (voraussichtlich, denn niemand kann die Strompreisentwicklung vorhersagen). Das Projekt rentiert sich alleine schon zur Stromerzeugung, aber längerfristig geht es vor allem um Wärmeversorgung (dazu muß in den kommenden Jahrzehnten das Fernwärmenetz weiter ausgebaut werden). Nach Angabe der Experten wird es weit über hundert Jahre lang möglich sein, unsere Gemeinde mit Fernwärme zu versorgen.

Der Traum vom Freibad: Viele Holzkirchner wünschen sich eine Sommer-Bademöglichkeit vor Ort. Längerfristig sollte es möglich sein, irgendwo in der Nähe der Bohrungen eines einzurichten. Bevor das etwas abgekühlte Wasser in die Erde zurückgepumpt wird, könnte damit noch ein Freibad beheizt werden (durch Wärmeaustausch, denn das Tiefenwasser bleibt in einem geschlossenen Kreislauf). Ich bleibe dran!

Zum Abschluß der Veranstaltung bat der Bürgermeister das Publikum um ein Zeichen, um zu erfahren, wie die Meinung der anwesenden Bürgerinnen und Bürger zur Geothermie ist. Es gab lang anhaltenden Applaus.
Es gibt noch einiges zu klären und zu prüfen. Aber die Signale stehen auf Grün!