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Mittwoch, 4. September 2013

Bundes-Verkehrsexperte Dr. Anton Hofreiter in Holzkirchen

»Das war wirklich der beste Vortrag den ich seit langem gehört habe!«

So kommentierte ein unvoreingenommener Gast spontan die Ausführungen unseres Verkehrsfachmannes im Bundestag und Sprecher des »Ausschusses für Verkehr, Bau und Straßenentwicklung«, MdB Dr. Anton Hofreiter, zur aktuellen Fragen der Verkehrspolitik im großen Saal der Alten Post in Holzkirchen.
Eingeladen hatte der Kreisverband Miesbach. Die etwa 40 Zuhörer wurden vom »Toni« mit Fakten und Zahlen zu den Wirrnissen der schwarz-gelben Bahn- und Straßenbaupolitik versorgt. Und das so kompetent und kurzweilig, dass jedem klar wurde, warum sich Herr Dr. Hofreiter, bei allen Fraktionen im Bundestag, höchsten Respekt als Verkehrsfachmann erworben hat.

So wissen wir nun, warum wir als Deutsche Steuerzahler über die staatliche DB lieber in chinesische Häfen, das türkische Schiennenetz und australische Minen- und Weinlogistik investieren als in unsere zunehmend verkommenen Bahnhöfe und Gleisanlagen. Alles eine Frage der politischen Rahmenbedingungen, den Managern ist da gar kein Vorwurf zu machen. Alte abgeschriebene Bahnhöfe machen halt sehr hohe Gewinne, rein buchhalterisch zumindest.

Wir haben gelernt, dass es zwar schade sein wird um die mutmaßlichen 6,5 bis 11 Mrd Euro für Stuttgart 21, die Bahnmanager aber froh sind, dass mit dem Stuttgarter Bahnhof wenigstens »kein wirklich wichtiger Knotenpunkt« auf Jahre durch Bauarbeiten lahmgelegt und dauerhaft massiv verschlechtert wird (wer sich dafür interessiert: Parkschützer. Das Netzwerk des Widerstands).

Jährlich kommen vom Bund 1 Mrd Euro nach Bayern für die »Bestellung von Regionalverkehr«, also z.B. für die BOB. Die Bayerische Staatsregierung gibt aber nur 700 Mio für den angedachten Zweck aus. Der Rest wird zweckentfremdet. Es weiß niemand so recht warum, aber das ist legal.

Das vom Bayerischen Innenministerium gemeldete Wunschkonzert in Sachen Bundesverkehrswegeplan (ja, da fiele auch eine Südumfahrung Holzkirchen darunter) umfaßt 398 Projekte. Bei den bisherigen finanziellen Rahmenbedingungen – wie sie ja immerhin durch einen CSU-Bundesverkehrsminister Ramsauer mitgeprägt sind – dauerte es 160 Jahre (!) zur Umsetzung!

Eine weitere bayerische Groteske ist die »Autobahnmaut für Ausländer«. Die verstößt gegen das Grundgesetz und gegen EU-Recht. Und sie würde sich auch nicht rechnen: Hohe Erhebungskosten und relativ geringe Einnahmen. Das weiß wahrscheinlich auch Herr Seehofer. Also »Wahlbetrug mit Ansage«? Mehr erfahren.

Dr. Anton Hofreiter stellte den hier nur beispielhaft genannten schwarz-gelben Grotesken natürlich konstruktive und nachhaltige Gegenansätze von Bündnis 90/Die Grünen vor. Im Falle der derzeit völlig verfehlten Bahnpolitik z.B. die politisch machbare Vorgabe, dass Gewinne aus dem Schienennetz auch wieder in das Schienennetz in Deutschland investiert werden müssen.

Die Politik von Bündnis 90 /Die Grünen kapriziert sich eben nicht auf»planwirtschaftliche Detailregelungen« , sondern auf die Vorgabe der richtigen (!) politischen Rahmenbedingungen. Beispiel: Beschränkung des CO2-Ausstoßes der Kraftfahrzeuge. Strenge Vorgaben fördern die nötige Innovation, die Grünen vertrauen auf die Kreativität der Industrie. Die Politik gibt den klaren Rahmen, es bleibt dann Audi, BMW, Mercedes und Co., bzw. den Verbrauchern überlassen, wie das Ergebnis erreicht wird. Ob durch Elektro-, Brennstoffzellen- , Gas- oder Hybrid-Antriebe ...

Fazit: Ein erfrischender Fachvortrag in Wahlkampfzeiten. Wer nicht da war, hat was versäumt!
Dank an Toni Hofreiter!

von links: Ulrike Küster, Dr. Anton Hofreiter (MdB), Robert Wiechmann (Foto (c) Angelica Ernst).

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Gerhard Waas, unser Direktkandidat für den Landtag, wirbt auch für die Grüne Zweitstimme. Er empfiehlt in unserem Stimmkreis 120 Ulrike Küster (den Listenplatz 53). In allen anderen Stimmkreisen LP 20, also ihn! Zur Information: Der jeweilige Direktkandidat steht in seinem eigenen Stimmkreis nicht auf der Zweitstimmenliste.
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Die BOB. Unsere Bahn.

So einfach ist das. Die Bayerische Oberlandbahn ist nach Anlaufschwierigkeiten 1998 eine Erfolgsgeschichte. Ständig steigende Fahrgastzahlen, freundliche Zugbegleiter, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit. Natürlich gibt es verbesserungsfähige Bereiche. Daran wird auch gearbeitet.

Vor seinem Vortrag in Holzkirchen besuchte Dr. Anton Hofreiter, MdB und Vorsitzender im Ausschuß für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, zusammen mit den KandidatInnen für die anstehenden Wahlen die BOB. Wir sprachen mit dem neuen Geschäftsführer Kai Müller-Eberstein über Verbesserungsmöglichkeiten, Jobangebote und Flirts.

Flirts, das sind doch »erotisch konnotierte Annäherungen zwischen zwei Personen« (wikipedia). Stimmt! Aber darum ging es hier nicht. Denn FLIRT steht auch für »flinker leichter innovativer Regional-Triebzug« (nochmal wikipedia) und der soll ab 15. Dezember zwischen München, Salzburg, Kufstein, Rosenheim und Holzkirchen verkehren (auf dem Streckennetz von Meridian). Dann gibt es auch – zu den Hauptverkehrszeiten – einen Halbstundentakt zwischen Holzkirchen und München. Entgegen anders lautender Meldungen werden die Züge fertig, versicherte uns Herr Müller-Eberstein. Aber natürlich gebe es auch einen Notfallplan. Auch habe man genügend Personal – weshalb unser Bundestagskandidat Karl Bär das Angebot einer Triebfahrzeugführerausbildung guten Gewissens ablehnen konnte. Zwei Universitätsabschlüsse sollten für eine Karriere als Berufspolitiker auch reichen ...

Für unseren Verkehrsexperten im Bundestag waren die wichtigsten Themen  die Ausschreibungsmodalitäten von »Nebenstrecken«, die die DB nicht mehr will, der resultierende, besorgniserregende Bewerbungskampf (bzw. der Rückzug von Bewerbern) und der mutmaßliche Verkauf von Veolia Verkehr (ein drittes und letztes Mal: wikipedia).

Als Mitglied im Ausschuß für Verkehr- und Ortsplanung (Gemeinderat) und im Ausschuß für Wirtschaft, Verkehr und Tourismus (Kreistag) war ich vor allem an den lokalen Themen interessiert: Wir tauschten uns aus über die Schnittstellen des (Ö)PNV, also Abstimmung mit dem Busfahrplan, Fahrradständer und Gebühren des Park & Ride-Platzes. Natürlich brachte ich den Bahnhaltepunkt Föching beim neuen Gewerbegebiet-Nord ins Gespräch. Und: Die vor vielen Jahren verschwundene Bahnhofsuhr auf der Erlkamer Seite. Sie hat allen zum Zug Eilenden schon von weitem angezeigt, ob sie gehen, laufen oder rennen müssen. Bei Umbaumaßnahmen wurde sie abgenommen und ist seither verschollen. Verschiedene Vorstöße in verschiedene Richtungen, sie wieder zu bekommen, sind gescheitert. Mal sehen, ob Herr Müller-Eberstein es schafft.

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Die BOB. Unsere Bahn im Bayerischen Oberland. Hier auf fremden Gleisen in Spitz an der Donau, Wachau (Mai 2013).
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Dienstag, 3. September 2013

Toni Hofreiter kommt!

Dr. Anton Hofreiter, Mitglied des Bundestags und dort Vorsitzender im Ausschuß für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – kurz, der Toni – kommt nach Holzkirchen.
Es geht um »Grüne Mobilität«. Ein Thema, das uns alle und gerade uns in Holzkirchen angeht.

Hingehen und sich über moderne Verkehrspolitik informieren und diskutieren: 
Morgen, Mittwoch, 4. September, 19:30 Uhr im Gasthof Alte Post in Holzkirchen, Marktplatz 10a (erster Stock).

Auch unsere Kandidatinnen und Kandidaten für Bundestag, Landtag und Bezirkstag werden sich vorstellen.  Ich werde zwar keine Rede halten (Listenplatz 53 für den Landtag hat das doch gar nicht nötig...). Nur die anderen – und zwar kurz und knackig.

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Siehe auch Website des Kreisverbandes.

Dienstag, 30. Juli 2013

Gestaltungssatzung?

Oder: Ein Thema für das Sommerloch?

Die SPD-Fraktion, namentlich die geschätzte Gemeinderätin Irmi Ammer, meint ein Problem erkannt zu haben. Das Fehlen einer sogenannten »Gestaltungssatzung«.
Jeder Holzkirchner wird hier natürlich spontan zustimmen: Das wurde aber auch Zeit, ein richtiges Zukunftsthema!

Schon das sehr deutsche Wort zeigt auf wohin die Reise gehen soll: Geschmack vorschreiben, das Ganze in eine Satzung gießen.
Doch von Anfang an.

Für neue Bebauungsgebiete wird eine Bebauungsplan aufgestellt. Hier wird neben der Erschließung auch geregelt, wie gebaut werden darf:
Höhe der Gebäude, Ausrichtung der Dächer, Gewerbe möglich oder nicht, etc.
Das hat durchaus Sinn. Eine völlig ungeregelte Entwicklung, Hochhaus neben Gartenlaube, will kein Mensch. Auch wenn natürlich festzustellen ist, dass sich die Ansprüche an die Bauherrn im Laufe der Zeit ändern.

So gab es in Holzkirchen durchaus Zeiten, in denen eine Bauparzelle mindesten 1000 qm Fläche aufweisen musste. Heute würde diese Vorschrift zu Recht als ökologisch unsinnig gebrandmarkt. Auch Detailreglungen zur Gestaltung der Gartenzäune und der Farbgebung der Verschalungen fanden Einzug in die jeweiligen Regelwerke. Letzteres bedingte übrigens einen völlig unnötigen Einsatz von hochgiftigen Holzschutzmitteln ... aber gut.
Times are changing.
Festzuhalten bleibt: Für neue Bebauungsgebiete werden im Bebauungsplan klare Vorgaben getroffen. Und das ist gut so.

Doch nun zum angeblichen Problem: Viele Wohngebiete in Holzkirchen gelten als fertig entwickelt. Hier gelten oftmals nicht mehr die (ursprünglichen) Vorgaben eines Bebauungsplans (Gott sei Dank! Sonst müsste jeder neue Wintergarten seinen Marsch durch die Instanzen gehen!), sondern nur noch das sogenannte »Einfügegebot«. Was bedeutet das?

Bei der Bebauung eine Baulücke, die auch nach einem Abriss eines bestehenden Hauses entstehen kann, gelten nur Vorschriften bez. des Bauvolumens, nicht aber zur Gestaltung der Dachformen, o.ä.
In diesem »Freiraum« entstehen Häuser, über die sich im Einzelfall auch so manch einer ärgern mag..
»Hässlich«, »zu futuristisch«, »Jodelstil« ...  je nach persönlicher Neigung des Kritikers.
Diesen nachgeradezu ungeheuren Wildwuchs will Gemeinderätin Ammer nun beschneiden. Mit einer »Gestaltungssatzung«, wie der geneigte Leser nun schon vermutet.

Wie aber sollte die nun konkret aussehen, was sollte geregelt werden?
Festschreibung des Satteldachs, als ultimativ »richtige« Dachform?
Man gehe durch Holzkichen und schaue sich um.
Dachneigungen? Gartenzäune? Verpflichtung zur Aufstellung von Gartenzwergen?

Als Grüne können wir mit dem gesetzlich bestehenden »Einfügegebot« sehr gut leben.
Wir haben Vertrauen in die Planungen unsere Bürger, die für ihr Eigenheim sehr viel Geld ausgeben. Wir sehen Abweichungen vom gewohnten Bild auch als Bereicherung und Anregung.

Vor allem aber sehen wir nicht, mit welcher Legitimation sich der Gemeinderat bei Einzelgebäuden, die sich in die Umgebungsbebauung einfügen müssen, mit Detailregelungen als Gralshüter des guten Geschmacks aufspielen sollte.

Holzkirchner Merkur, 30.7.2013

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Freitag, 19. Juli 2013

Sperrige Umfahrungssperren beseitigen. Der Runde Radltisch tagt zum 12. Mal

Unser Runder Tisch »Radlfreundliches Holzkirchen« wird beim Holzkirchner Sommerzauber vertreten sein. Morgen, Samstag, den 20. Juli, kann man uns von 14 bis etwa 19:30 Uhr am Stand auf dem Marktplatz (rechten Seite vom Rathaus) persönlich kennenlernen und sich über unsere Arbeit und die Fortschritte informieren. Außerdem gibt es dort einen privaten Radlflohmarkt: Jede(r) kann Räder feilbieten und erwerben.

Jetzt aber zu unserer letzten Sitzung am 1. Juli.
Im Vorfeld war schon hart gearbeitet worden: Sämtliche Umfahrungssperren waren von einigen Mitgliedern auf ihre Notwendigkeit und Tauglichkeit hin überprüft worden. Und zwar auf Basis der ERA 2010. Die sagt u.a., daß Sperrgitter ohne Überlappung sein müssen und schreibt eine bestimmte »Einfahrbreite« abhängig von der Wegbreite vor. Einige der elf Holzkirchner Fahrradsperren entsprechen nicht den geltenden Vorschriften und behindern den Radverkehr unnötig.
Die Verwaltung hat gemeinsam mit der Polizeit eine »Bestandsschau« gemacht und unsere Vorschläge bewertet. Nun wurden die beiden Ergebnisse abgestimmt. Unsere Vorschläge gehen zurück zur Verwaltung und werden hoffentlich bald vom Bauhof umgesetzt.

Perfektes Beispiel für eine untaugliche Umfahrungssperre: Einmündung des Friedhofweges in die Erlkamer Straße. Abhilfe soll durch eine Versetzung der Schwenkschranke in Richtung Grünstreifen erfolgen.

Gute Nachrichten gibt es für die Fahrradständer auf der Erlkamer Bahnhofsseite: Das Grundstück konnte von der Gemeinde gekauft werden, es wird dort also bald neue und mehr Fahrradabstellplätze geben. Mehr dazu im Post vom 2. Juli 2012.

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Wer ist beim Runden Tisch Radlfreundliches Holzkirchen?

Weitere Informationen beim ADFC Miesbach.

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Mittwoch, 17. Juli 2013

Nestervielfalt: Die Kindertagesbetreuung in Holzkirchen

Wie kann die Tagesbetreuung unserer Kinder verbessert werden? Und haben wir genügend Plätze? Um diese Fragen ging es bei einem Treffen im Rathaus mit neun Tagesmüttern und einem Tagesvater, mit Frau Zehetmeier vom Jugendamt (zuständig für die Koordinierung der Tageseltern) und Frau Korell (zuständig für die Koordinierung der Holzkirchner Kitaplätze).

Es war ein richtig aufschlußreiches und effektives Gespräch.

Was wenige wissen: Die Tagesmütter-Betreuung ist einer Kita-Betreuung gleichgestellt. Die Marktgemeinde hat 2012 beschlossen, sich an der Finanzierung der Plätze zu beteiligen (Artikel im Holzkirchner Merkur).
Weil im Fall einer Krankheit der Tagesmutter ein Kind kurzfristig nicht betreut werden kann, sind Tagesmütter offensichtlich nicht mehr so gefragt. In Bayern – nicht aber in Holzkirchen! Bei uns gibt es derzeit 15 »Tagespflegepersonen«, im gesamten Landkreis sind es 32 (zwei davon übrigens männlich). Rein rechnerisch ergibt es 49 Tagesplätze.
Für den Ausbau des Angebots soll nun verstärkt geworben werden. Denn die ganz persönliche Betreuung des Kindes in familiärem Umfeld spricht für die Tagesmütterbetreuung. Eine Krankheitsvertretung ist schwierig, weil das Kind ja an Ort und Person gewöhnt ist. Aber nicht unmöglich. Wir besprachen verschiedene Möglichkeiten wie ein »zentrales Nest« oder Abstimmung mit Tagesmüttern in der Nähe; hier wird durch Vernetzung nach individuellen Lösungen gesucht. Mit der Gemeinde soll künftig mehr und selbstverständlich offen zusammengearbeitet werden.

Die gute Nachricht: Auch wenn jetzt einige vorläufige Absagen für Kitas erteilt werden mußten – Frau Korell äußerte zuversichtlich, daß im Herbst alle Kinder einen Betreuungsplatz bekommen werden.

Schöne gemeinsame Feststellung am Schluß: Jedes Kind wird individuell betrachtet.

Alle Posts zum Thema Kindertagesbetreuung.


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Allein auf der Flur: Ein Besuch bei unserer Klimaschutzbeauftragten

Das Landratsamt hatten wir heute am späten Nachmittag für uns, und auch sonst scheint unsere Klimaschutzbeauftragte, eher allein gelassen zu werden. Die Grüne Kreistagsfraktion traf sich mit Frau Weber um nach fast acht Monaten eine erste Bilanz zu ziehen und von ihrer Arbeit zu erfahren. Es gibt viele »Konzepte«, wenig Konkretes. Dafür kann Frau Weber nichts. Sie muß jetzt Projekte anstossen und die Gemeinden ins Boot holen. Einige Gemeinden sind sehr interessiert und engagiert, die meisten jedoch eher weniger. Das ist ein Problem.
Ich selbst habe ja meine Schwierigkeiten mit den ganzen Konzepten, Planungen, Analysen und Datensammelaktionen und hätte gern handfeste Maßnahmen – und politische Entscheidungen, die sich an den Konzepten und ihren Zielen orientieren.
Deshalb hatte ich im März angeregt, die Klimaschutzmanagerin in den Gemeinderat einladen – um das Klimaschutzkonzept mit Leben zu erfüllen (siehe Post Energiekonzept für Holzkirchen). Da ist noch nichts passiert, ich werde nachfragen.

Frau Weber hat bereits einiges auf die Beine gestellt:
  • die Broschüre »Klimaschutz und Energie im Landkreis Miesbach« ist ganz neu herausgekommen;
  • eine Steuerungsgruppe »Mobilität« mit Vertretern für den ÖPNV sowie der Energiewende Oberland trifft sich monatlich zu ganz konkreten Projekten; 
  • im April fand der Klimatag in Weyarn statt;
  • die Website des Landkreises zum Klimaschutz wurde ausgebaut.
Große Potentiale für den Landkreis sieht sie bei der energetischen Haus-Sanierung, bei den Regenerativen Energien (vor allem beim Holz) und beim Verkehr.
Gerade der Verkehr ist von großer Bedeutung, weil wir alle mobil sein wollen und müssen, dafür viel Energie aufgewendet wird und diese hauptsächlich fossile Energie ist. Die drei »V's« beim Verkehr lauten Verkehr vermeiden, Verkehr vermindern, Verkehr verlagern. Wobei verlagern nicht bedeutet, Autos raus aus dem Ort und auf eine Umgehungsstraße, sondern verlagern auf umweltgerechte Verkehrsmittel.

Alle Maßnahmen zu diesen drei »V's« müssen Priorität haben, wenn wir es mit der Energiewende und dem Klimaschutz ernst meinen.
Ein kleiner Baustein dazu ist z.B. der »Bürgertarif« im Tegernseer Tal. Den kennt aber fast keiner. Auch unsere Klimaschutzbeauftragte, dort wohnhaft, hat erst unlängst davon erfahren. Vor vier (4!) Jahren eingeführt, wurde er bislang nicht beworben. Mehr dazu bei der Tegernseer Stimme und beim RVO.

Zum Abschluß des interessanten, zweistündigen Gesprächs – wir kamen auf viele weitere wichtige Themen – fanden wir auf den einsamen Fluren des Landratsamts dann doch noch einen Fotografen:

Die Kreistagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen zu Besuch bei der Klimaschutzmanagerin des Landkreises Miesbach, Veronika Weber (dritte von links).
Hier noch zu unserem Besuch bei der SMG vor zwei Wochen und zu meinem Post »Die Spirale des Flächenverbrauchs« über die SMG-Unternehmer-Umfrage im Landkreis.

Alle Posts zum Thema Klimaschutz, Energie und Verkehr.

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Mittwoch, 10. Juli 2013

Südumfahrung gescheitert

Die bisherigen »Planungen« für eine ortsferne Südumgehung in Holzkirchen sind gescheitert.
Die Position von Bündnis 90 / Die Grünen und der Grünenfraktionen im Gemeinderat wird voll und ganz bestätigt.
Das kommt nicht ganz überraschend.

Nun wird es einen Proteststurm derjenigen geben, die sich viel zu lange an einer nicht genehmigungsfähigen Lösung festgebissen haben.

Ganz nüchtern muss festgestellt werden:
  • Die ortsferne Südumfahrung ist nicht an deren Gegnern, sondern am Starrsinn der Befürworter gescheitert.
  • Die »Planungen« liefen viel zu lange auf einer sehr populistischen politischen Ebene. Damit war man schlecht beraten, denn wir leben in einem Rechtsstaat. Und das ist gut so!
  • Hätte man auf die vielen fachlichen Argumente der Südspangen-Gegner gehört, wären wir heute viel weiter, was eine Verringerung der gravierenden Verkehrsprobleme in Holzkirchen angeht. Man hat auf das falsche Pferd gesetzt und steht nun mit gänzlich leeren Händen da.
  • Großer Respekt ist den Fachleuten in der Straßenbauverwaltung zu zollen. Sie ersparen dem Steuerzahler sinnlose Prozesse und Planungskosten.
Als Holzkirchner Grüne reichen wir die Hand, nun gemeinsam an wirklich tragfähigen Lösungsansätzen für die Holzkirchner Verkehrsproblematik zu arbeiten. Wir haben seit Jahren konstruktive und vor allem umsetzbare Vorschläge gemacht.

Holzkirchner Merkur, 10. Juli 2013

Hierzu auch der Artikel auf der Website unseres Ortsverbandes: »Luftschloss Südumgehung eingestürzt« und unsere ausführliche Begründung, gegen die Südumgehung zu sein.

Zu weiteren Zeitungsberichten über die Holzkirchner Südumgehung.

Alle Posts zum Thema Südumgehung, Umgehungsstraße, Verkehr und Orts- und Verkehrsplanung.

Informationen der Bürgervereinigung gegen die geplante Umgehungsstraße e.V.
und des Bund Naturschutz, Ortsgruppe Holzkirchen.

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Dienstag, 25. Juni 2013

Die Spirale des Flächenverbrauchs

Ist Wachstum gleich Bebauung? Werden immer mehr fruchtbare Äcker und Wiesen mit Büros und Fabriken bebaut? Das ist eine zentrale Frage unserer Landkreis-Entwicklung. Die Standortmarketing-Gesellschaft Miesbach (SMG) hat eine Unternehmens-Befragung durchgeführt und ein wichtiges Ergebnis scheint zu sein: Der Flächenbedarf ist enorm!
347 Unternehmen haben an der Umfrage teilgenommen (Details). Allein diese Betriebe melden einen Flächenbedarf von 19 Hektar (!) für die nächsten Jahre, zur Expansion. Gleichzeitig beklagen sie einen Mangel an Facharbeitern und Ingenieuren.

Expandierende Firmen brauchen i.d.R. mehr Arbeitskräfte; die Arbeitskräfte wollen und sollen auch möglichst ortsnah leben, also muß mehr Wohnraum geschaffen werden; wo mehr Menschen wohnen, braucht es mehr Infrastruktur, z.B. mehr Kindertagesstätten; die kosten Geld und das beschafft sich eine Gemeinde am besten durch Gewerbesteuer; also durch Ansiedlung von mehreren, möglichst leistungsstarken Firmen; die brauchen mehr Arbeitskräfte, die mehr Wohnraum brauchen usw.

Klar: Durch die Ausweisung von weiterem Bauland kann man diese Spirale nicht durchbrechen, im Gegenteil. Innerörtliche Nachverdichtung, In-die-Höhe-bauen statt in-die-Fläche, Industriebrachen nutzen – das alles sind Möglichkeiten, aber sie wirken nicht lang und nicht weit genug.
Wir müssen über qualitatives Wachstum und symbiotische Wirtschaftskreisläufe nachdenken, ganz neue Arbeits- und Wohnkonzepte entwickeln.

Zu den detaillierten Ergebnissen der Unternehmens-Umfrage der SMG.

Alle Posts zum Thema Flächenverbrauch. Siehe vor allem »Flächenfressende Monster in Bayern ...«.

Vor allem diese Studie wurde also heute im Ausschuß für Wirtschaft, Verkehr und Tourismus (Kreistag) vorgestellt.
Außerdem ging es noch um die Idee, der Mitfahrzentrale MiFaz beizutreten. Als kleinen  
Baustein zur Verkehrsentlastung im Landkreis hatte ich vor einiger Zeit vorgeschlagen, daß die Verwaltung das prüfen möge.
Ergebnis: Der Kosten-Nutzen-Aufwand ist zu hoch. Einmalig sind 800 €, jährlich 1.254 €  zu zahlen. Die Nutzung der Website in den Nachbarlandkreisen ist sehr gering, Tendenz fallend. Im LK Bad Tölz / Wolfratshausen sind in den letzten zehn Monaten nur 14 Kontakte zustandegekommen, im LK Rosenheim immerhin 58.
Statt dessen wurde nun beschlossen, von der Landkreis-Website auf die mitfahrgelegenheit.de zu verlinken, bzw. auf deren Pendlerregion München.

Das ist nicht viel, aber immerhin etwas. Eine zusätzliche Werbung für Fahrgemeinschaften ist natürlich enorm wichtig.

Sehr gut finde ich übrigens auch blablacar.de. Da gibt es auch Fahrten aus dem südlichen Landkreis in den nördlichen bzw. nach München.

Alle Posts zum Thema Flächenverbrauch, SMG und MiFaz.
Zum aktuellen Post.

Donnerstag, 6. Juni 2013

Tetrafunkfreies Holzkirchen! Neue Wege sind gefragt!

Eine sehr einfache Lösung für die Marktgemeinde hat sich in Sachen Tetrafunk ergeben:
Der neue geplante Standort liegt nicht mehr auf Holzkirchner Gemeindegebiet, sondern auf Valleyer. An der »Autobahnraststätte Holzkirchen-Nord« (das ist die südlichere der beiden Raststätten, liegt aber an der Spur in Richtung Norden) wird ein ein Funkmast errichtet, den auch der Tetra-BOS-Funk nutzen will.

Damit bleibt Holzkirchen tatsächlich »tetrafunkfrei«, wie von vielen gefordert. Nun ja, zumindest steht auch künftig kein Mast auf Holzkirchner Gemeindegebiet.

Viele Fragen rund um den Tetrafunk bleiben jedoch weiterhin unbeantwortet: Wie sicher ist eine mögliche Gesundheitsgefährung ausgeschlossen, wie sinnvoll und wie gut ist diese Technik tatsächlich, wie teuer wird die nahezu flächendeckende Einführung?
Es wäre gut, sich mit diesen kritischen Fragen an die Abgeordneten des Landtags und des Bundestags zu wenden (siehe unsere Links dazu).

Weitere Informationen in unseren Posts zum Thema Tetrafunk und bei der Bürgerinitative Tetrafunkfreies Holzkirchen. Hier zum Bericht im Holzkirchner Merkur.

Außerdem ging es im heutigen Ausschuss für Orts- und Verkehrsplanung um die laufenden Planungen rund um den Bahnhof.
Klar ist, wir brauchen mehr Parkplätze, für Autos und vor allem für Fahrräder.
Das Problem ist, daß derzeit der Gemeinde keine ausreichenden Flächen zur Verfügung stehen, z.B für ein Parkhaus. Das wird sich hoffentlich ändern (siehe Grundstückschachern am Bahnhof). Und dann wäre genügend Platz, um auch einen durchgängigen Radweg vom Reitschulweg im Norden zum Friedhofswegerl im Süden auszuweisen, plus Platz für Schulbusse, Taxen und Radlständer.

Ich habe mich sehr dafür ausgesprochen, die Schnittstellen Rad-Bahn und Bus-Bahn mehr zu fördern als die Schnittstelle Auto-Bahn, also bei der Planung entsprechend zu priorisieren. Das heißt auch, Radlständer und Bushaltestellen möglichst nah an die Bahn, Autoparkplätze ruhig weiter weg. Das wäre ein neuer Weg, die Gemeinde wirklich zu gestalten!
Unterstützung dafür  – Überaschung!– habe ich nicht bekommen ...

Es wurde heute nichts entschieden; die Entwicklung der Grundstücksangelegenheit wird abgewartet.

Alle Posts zum Thema Bahnhof, BOB und Fahrradfahren.

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