Willkommen

Unser Blog beginnt im Januar 2012. Weiter unten finden Sie in der rechten Spalte die »Grüne Wortwolke«. Wenn Sie ein bestimmtes Wort anklicken, kommen Sie zu allen Beiträgen, die wir mit diesem Etikett versehen haben. In der linken Spalte finden Sie ein Kontaktformular.

Freitag, 14. Juli 2017

Krippenplätze Mangelware: Abhilfe ist in Sicht – und was das mit der Bundestagswahl zu tun hat

Seit vielen Jahren investiert die Marktgemeinde in den Ausbau der Kindertagesstätten. Zuletzt wurde für etwa 5,4 Millionen € das Kinderland Holzkirchen errichtet. In moderner Holzbauweise. Hort, Kindergarten, Kinderkrippe – insgesamt sieben Gruppen. Im Gemeinderat gab es Gegenstimmen, u.a. wurde am Bedarf gezweifelt.

Jetzt reichen die Plätze wieder nicht.

Etwa 30 Krippenplätze fehlen derzeit in Holzkirchen. Dabei hat sich weder die Zahl der Geburten noch die der Zuzüge wesentlich geändert, sondern vielmehr der Bedarf der Eltern.

Ganz klar ist die Gemeinde dafür zuständig, den Bedarf an Einrichtungen zu decken. Im Hauptausschuss wurde nun der von der Verwaltung erarbeitete Vorschlag diskutiert: Im Garten des Kinderhorts Frühlingsstraße gibt es Platz. Dort soll ein ebenerdiges Gebäude in Holzmodul-Bauweise errichtet werden. Kosten etwa 2 Millionen Euro, davon zahlt das Land etwa 25 Prozent.

Die Alternative Container ist keine wirkliche: Diese halten erfahrungsgemäß etwa 5 Jahre, sind deswegen auch nicht förderfähig. Auch wenn sie zunächst mit etwa 800.000 Euro deutlich billiger sind, ist damit keine Wirtschaftlichkeit gegeben. Sie wären schneller zu errichten. Dieser vermeintliche Vorteil ist aber keiner, denn: wir brauchen ja auch qualifiziertes Personal. Und auch daran herrscht Mangel.

Der Vorteil des Standorts: Das Gebäude dockt direkt an den Hort an und daraus ergeben sich Synergien. Der Betreiber des Horts, die Caritas, würde auch die Trägerschaft der Krippe übernehmen und sieht sich in der Lage, bis Herbst 2018 genügend gutes Personal zu finden.

Ein weiterer, wichtiger Vorteil der Holzmodul-Bauweise: Flexibilität. Das Gebäude ist versetzbar. Sehr wichtig für die weiteren Kindertagesstätten, die wir brauchen werden. Und auch, weil die Gemeinde mit dem Grundstück mit dem schönen Baumbestand langfristig auch anderes vorhat.

Was hat das Ganze mit der Bundestagswahl zu tun?
Die – sehr richtige – Forderung nach Kita-Plätzen kommt vom Bund. Für Errichtung und Unterhalt der Gebäude sind die Gemeinden zuständig, mit einer »Förderfähigkeit« von etwa 25 % durch das Land. Zuständig für das Personal sind die »Träger«, ob privat oder kommunal. Die Tarife, sprich niedrige Löhne, und die Ausbildung werden letztendlich vom Bund bestimmt (siehe wikipedia). Wenn Plätze eingeklagt werden, ist der Landkreis der Beklagte. Ein seltsames Konstrukt.

Anlass, in unser Grünes Wahlprogramm zu schauen. Wir finden zu diesem Thema, ab Seite 175:

Wir wollen Länder und Kommunen dabei unterstützen, Kindertagesstätten und Schulen besser zu bauen und auszustatten. Dafür soll der Bund mit mindestens 3 Milliarden (!) Euro pro Jahr eine größere Verantwortung übernehmen.
» [...] Außerdem wollen wir die Erzieher*innenausbildung neu gestalten und attraktiver machen. Grundsätzlich ist unser Ziel die beitragsfreie Bildung von Anfang an – auch in Kitas. Zunächst muss in den Ausbau und in die starke Verbesserung der Qualität investiert werden. Klar ist, dass kein Kind von einer Kita ausgeschlossen sein darf, weil sich die Eltern diese nicht leisten können.«
Klare Ansage: Der Bund soll Kommunen und Länder finanziell unterstützen. Ein gutes Beispiel, wie wichtig die Bundestagswahl auch für unseren Ort und für unser persönliches Leben ist.

Zum Bericht von Merkur.de, vom 15.7.2017