Vor zwei Jahren hatte der Gemeinderat einmütig beschlossen, ein
Konzept unter Einbeziehung der Bürger und der Bürgerinitiativen
erstellen zu lassen, das im Kern der Frage nachgeht, welche
Möglichkeiten die Marktgemeinde selbst in der Hand hat, "den
individuellen motorisierten Verkehr zu reduzieren". Und zwar
völlig unabhängig von dem möglichen Bau einer Südumfahrung.
Endlich war die Zeit gekommen, das Thema ohne ideologischen Scheuklappen
angehen zu können. Nach Jahrzehnten fruchtloser Verengung der Diskussion auf den Bau von Umgehungsstraßen eine Sternstunde im Gemeinderat.
Gestern wurde das Konzept - nach interner
Vorstellung/Diskussion - auch öffentlich vorgestellt und vom
Marktgemeinderat einstimmig (!) angenommen. Nach unserer Ansicht wird damit das Handeln der Verwaltung und
des Marktgemeinderates für die nächsten 20 Jahre nachhaltig
geprägt. Und zwar sehr positiv.
Wir möchten als Fraktion Bündnis 90/Die Grünen allen
Beteiligten, den Vereinen, den Gewerbetreibenden, den Schulen, den BürgerInnen die sich am Bürgergutachten beteiligt haben, den Bürgerinititativen, den Gemeindebeauftragten, den örtlichen Banken, natürlich den Büros Skorka und Dr. Kaulen, der Gemeindeverwaltung und schließlich dem gesamten Gemeinderat für die Mitwirkung an diesem für uns sehr wichtigen
Projekt sehr herzlich danken.
Das Ergebnis zeigt nach unserer Ansicht wirklich "ungeahnte"
Möglichkeiten auf. Jetzt liegt es am Gemeinderat, wie schnell und in welcher Tiefe wir in die Umsetzung einsteigen. Das Konzept ist selbstverständlich öffentlich zugänglich und ab sofort über den Internetauftritt der Marktgemeinde abrufbar. Viel Spaß beim Studieren! Wir freuen uns über reges Interesse und um öffentliche
Unterstützung bei der Umsetzung der Maßnahmen.
Fraktionssprecher Robert Wiechmann in der gestrigen Marktgemeinderatssitzung (es gilt das gesprochene Wort):
"Sehr geehrte Damen und Herren,
Es gibt Tage, da macht die Arbeit in diesem Gremium ganz besonderen Spaß. Es gibt Tage, da empfindet man sogar ein klein wenig Stolz auf das Geleistete. Heute könnte ein solcher Tag werden. Nämlich dann, wenn wir möglichst geschlossen dem eben vorgestellten Konzept zustimmen.
Bereits vor über 20 Jahren gab es in Holzkirchen BürgerInnen, die im überparteilichen "Arbeitskreis Verkehr" der Frage nachgegangen sind, welche Maßnahmen die Marktgemeinde Holzkirchen selbst ergreifen könnte, den motorisierten Individualverkehr zu verringern. Diese Leute haben damals schon gute Ideen entwickelt, es gelang ihnen aber nicht, bei den politischen Entscheidungsträgern Gehör zu finden. Die Zeit war nicht reif, die Diskussionen verengten sich fast ausschließlich auf die Frage, ob man denn nun für oder gegen eine Umgehungsstraße sei ...
Das änderte sich spätestens vor zwei Jahren, als der Marktgemeinderat sehr einmütig, über die Fraktionen hinweg, die Ausarbeitung eines Konzepts in Auftrag gab, dass sehr konkret die "Verringerung des motorisierten Individualverkehrs" zum Ziel hat.
Heute bekommen wir die Ergebnisse förmlich überreicht. Und die können sich sehen lassen. Uns werden ungeahnte Möglichkeiten aufgezeigt. Der Verkehr wird dadurch natürlich über Nacht nicht weniger. Uns Marktgemeinderäten aber wird aufgezeigt, welche Knöpfe wir drücken, auf welcher Klaviatur wir spielen können. Es liegt nun an uns, das auch zu tun. Für uns im Gemeinderat geht die Arbeit jetzt erst los.
Als Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sind wir überzeugt, dass wir mit der heutigen Entscheidung wichtige und nachhaltige Weichenstellungen für die nächsten 20 Jahre treffen. Wir stimmen geschlossen für die Annahme des "Integrierten Mobilitäts- und Ortsentwicklungskonzepts" und bedanken uns bei allen die daran mitgewirkt haben sehr herzlich."
Das Konzept wurde einstimmig angenommen.
Zum Bericht der Holzkirchner Stimme
Zum Bericht des Holzkirchner Merkur
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Mittwoch, 1. Februar 2017
Das Integrierte Mobilitäts- und Ortsentwicklungskonzept ist beschlossene Sache
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