Ein Beinbruch - und kein Gips! Womit der Skischuh-Entwickler
und spätere Firmenbegründer der Oped GmbH,
Andreas Haßler, vor rund 30 Jahren im Mühltal in einem ausgebauten
Schweinestall begonnen hat, das liefert die Firma heute weltweit in 38 Länder:
Orthesen, Vakuum-Schienen für Fuß und Hand nach einer Verletzung, die sich dem
Körper anpassen.
Als Kreistagsfraktion der Grünen statteten wir kürzlich zusammen mit unserem Landrat Wolfgang Rzehak der in Deutschland führenden medizintechnischen Firma in Valley einen Besuch ab. Wir folgten aufmerksam den Ausführungen von Geschäftsführer Stefan Geiselbrechtinger und Eventmanagerin Martina Bittner, deren beider Begeisterung für und Identifizierung mit dem Unternehmen deutlich zu spüren war.
Zu den mittlerweile 330 Mitarbeitern der seit 2007 in Oberlaindern angesiedelten Firma gehören auch 20 Menschen der Oberlandwerkstätten für Behinderte. Wir waren als Grüne sehr angetan von der Nachhaltigkeitsphilosophie des Unternehmens, das bereits mehrere Preise erhalten hat, so im November 2016 den Nachhaltigkeitspreis "Münchner Oberland". Die Orthesen werden mehrmals verwendet. Von den Patienten zurückgeschickt - wobei mitunter eine Schachtel Pralinen als Dank dabei liegt - werden sie in Einzelteile zerlegt, gründlich desinfiziert und gewaschen und wieder zusammengesetzt. Die nicht mehr verwendbaren Teile werden recycelt.
Landrat Wolfgang Rzehak und Mitglieder der Kreistagsfraktion im Gespräch mit Geschäftsführer Stefan Geiselbrechtinger (3.v.r) und Frau Martina Bittner (1 v.r.) |
Bei der Besichtigung des oberen Stockwerkes mit Cafeteria,
Schulungs- und Schlafräumen - es werden hier Krankenschwestern und Orthopäden
in die Benutzung der Orthesen eingewiesen - war Musik zu hören: Denn
nachmittags wird Fitness-Gymnastik für die Mitarbeiter angeboten. In einem
Massageraum können sie sich bei Bedarf den Rücken massieren lassen. Sie
bezahlen mit "Gesundheits-Chips", die sie von der Firma bekommen. Mit
ihnen können sie auch gesunde Naschereien einem Automaten entnehmen, und
anderes mehr. Und wenn die Chips mal aus sind: Für die Beteiligung an einer
Fitness-Stunde gibt es einen neuen!
Wir Grünen waren auch beeindruckt von der
Unternehmensethik. Statt eines Betriebsrates gibt es seit zwei Jahren
Vertrauensräte, was von den Mitarbeitern als sehr positiv empfunden wird.
Außerdem kann jeder auch in den Teams äußern, wenn ihn etwas bedrückt.
Für Landrat und Kreistagsfraktion war es ein sehr informativer Besuch einer
innovativen mitarbeiter- und familienfreundlichen Firma mit gelebter ökologischer,
ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit.