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Donnerstag, 20. Februar 2014

Luxus-Informationsreise zum Nulltarif

Aus der Presse habe ich – Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft, Verkehr und Tourismus – von der Informationsfahrt des Landrats mit 16 der 17 Bürgermeister des Landkreises erfahren. Es ging nach Tirol und Interlaken, wo man sich über die nachhaltige Entwicklung von Skigebieten informiert habe. Kosten: unklar. Allein das Landratsamt zahlte 34.450 Euro. Die Kreissparkasse beteiligte sich natürlich auch noch ... (siehe Berichte in der Tegernseer Stimme und in der Süddeutschen Zeitung).

Unsere Kreistagsfraktion hat eine Pressemitteilung herausgegeben.



»Pressemitteilung

zur Fahrt der Landkreis-Bürgermeister des Landkreises Miesbach im April 2012 nach Serfaus in Tirol und nach Interlaken in der Schweiz
(Bericht in der Süddeutschen Zeitung, »Sparkasse sponserte Fünf-Sterne Fahrt für Bürgermeister« (Druckausgabe) bzw. »Sponsored by Sparkasse« (Onlineausgabe), beide vom 19. Februar 2014, und den Bericht der Tegernseer Stimme »Normale Dienstreise oder teure Sause?«, ebenfalls vom 19. Februar).

Das erklärte Ziel der Informationsfahrt wird in der Tegernseer Stimme wie folgt dargestellt:
... sich „vor dem Hintergrund der anstehenden Tourismusfusion im Landkreis Miesbach über die Entwicklung erfolgreicher Tiroler und Schweizer Tourismusdestinationen zu informieren“. Die Teilnehmer hätten dabei erfahren, wie Skigebiete nachhaltig betrieben werden können und welche Möglichkeiten Orte und Regionen im Hinblick auf die touristische Entwicklung haben. Zu diesem Zweck, so die Pressesprecherin weiter, hätten „zahlreiche Gespräche mit international anerkannten Touristik-Fachleuten“ stattgefunden.

Im Ausschuß für Wirtschaft, Verkehr und Tourismus wurde diese »Informationsfahrt« zu keinem Zeitpunkt thematisiert. Ulrike Küster, die Mitglied dieses Ausschusses ist, hat davon erst durch die aktuelle Berichterstattung erfahren.

Es wurden niemals Ergebnisse dieser Reise vorgestellt – obwohl mehrere Bürgermeister, die nach Presseberichten offenbar an dieser Reise teilgenommen haben, Mitglied im Ausschuß sind, und obwohl Landrat Jakob Kreidl stets betont, daß er immer offen informiere, damit alle den gleichen Informationsstand haben. Auch von einer angeblichen Einarbeitung der Ergebnisse dieser Reise in den »Masterplan Tourismus« des Landkreises ist den Fraktionsmitgliedern nichts bekannt.

Wir wundern uns darüber, daß sich auch Bürgermeister über Skigebiete informieren müssen, deren Gemeinden keinerlei Skitourismus aufweisen – über die Hälfte der Landkreisgemeinden hat keine Skigebiete. Weiter ist verwunderlich, daß die zuständigen Tourismus-Experten des Landkreises nach Zeitungsberichten nicht eingebunden waren.

Wir fordern umgehend einen ausführlichen Bericht über diese »Informationsfahrt«, die Offenlegung aller Kosten und die Offenlegung möglicher weiterer solcher Fahrten, von denen wir bisher keine Kenntnis haben. «

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