In der letzten Zeit ging es viel um Schulden und Schulen: Im Gemeinderat um Grundschule in der Baumgartenstraße und im Kreistag um beim Haushalt und beim Richtfest der neuen Holzkirchner Schulen, Gymnasium und FOS.
Und heute geht es auch wieder um Plagiate: Dem Landrat wurde sein Doktortitel aberkannt.
In diesem Jahr werden die Schulden des Landkreises (ohne Eigenbetriebe) auf über 118 Mio € steigen und damit einen Höhepunkt in der Entwicklung erreichen, danach aber wieder abfallen. Für 2020 sind 85 Mio € prognostiziert. Zum Vergleich: 2009, mein erster Haushalt im Kreistag, hatten wir eine Verschuldung von 40 Mio €. Grund: Investitionen in die Bildung. Die teuersten Posten sind natürlich die neuen Schulen in Holzkirchen – Gymnasium und FOS kosten etwa 42 Mio € – und in Gmund – die Realschule kostet 18 Mio €. Dazu kamen Sanierungen und Erweiterungen in anderen Schulen in den letzten Jahren.
Am 10. Dezember war Richtfest in Holzkirchen. Eine schöne Tradition und ein schöner Termin für Kommunalpolitiker.
Frohe Stimmung, Zimmermannsspruch, die Richtkrone wird, von bayerischer Blasmusik begleitet, vom Kran emporgehoben – weiß-blauer Himmel, frühlingshafte Temperatur und die Gebirgskette am Horizont – was will man mehr?
Doch, ich weiß etwas: einen ehrlichen Landrat, der die Schulen einweiht! Der nicht – laut vroniplag – über 90 % seiner Promotion abgeschrieben hat (ganz aktuell: bei der Tegernseer Stimme: »Nicht dissertationswürdig«. Daß so jemand Schulen eröffnet, damit habe nicht nur ich meine Schwierigkeiten. Nicht zuletzt aus diesem Grund habe ich mir die vielen Reden danach im Festsaal des Kultur im Oberbräu geschenkt (siehe auch Plagiat-Post).
Unsere anwesende Kreistagsfraktion (drei von sechs) bekam zusammen mit Andreas Höger vom Holzkirchner Merkur eine Sonderführung durch die beiden Schulhäuser – Dank an Herrn Zimmermann, Projektleiter des Landratsamtes!
Es schaut gut aus! Auch wenn wir natürlich eine eingerüstete Baustelle mit nackten Betonwänden zu sehen bekamen: man kann sich schon gut vorstellen, wie es wird und werden kann. Begeistert waren wir von dem weiten Blick aus dem zweiten Stock über Holzkirchen und die Berge! Aber bevor sich jetzt die Schülerinnen und Schüler freuen: Da kommen, ja nun, Verwaltungsräume hin. Wunderbare Arbeits-Plätze!
Die Richtkrone wartet am Boden, der Kranfahrer oben im Häuschen. |
Zu festlicher Blasmusik wurde die Krone emporgehoben. Links oben die Zimmerleute. |
Ein Klassenzimmer (Fenster nach Nord-Westen). Die Betonwände werden noch mehrmals gespachtelt und geweißelt. |
Blick nach Föching ... |
... und nach Süden. Da kann man arbeiten! |
Ein Teil unserer Kreistagsfraktion im Treppenhaus der FOS (von links): Ulrike Küster, Margarete Zibert, Roland Klebe. Helme waren für die Baustellenbesichtigung Pflicht. |
Kurzer Exkurs zur Holzbauweise
Manche Dinge hätte man sicher besser machen können. Zum Beispiel Holz als Baustoff (siehe Chance verpaßt) verwenden. Schade, daß man da nicht innovativ und nachhaltig denken wollte (Stichwort Klima). Wir bekommen eine schöne Schule aus Beton – ein Bekenntnis des Kreistages zur Holzbauweise war leider nicht durchsetzbar.
Daß man Impulse setzen kann, zeigen die jüngsten gemeindeeigenen Einrichtungen der Marktgemeinde:
Der Kindergarten in der Defreggerstraße (»Die Kleinen Strolche«) und die Kita in der Haidstraße (»Hollerzwerge«, von der Gemeinde erbaut, von der evangelischen Kirche betrieben): Reine Holzbauweise.
Der Integrations-Kindergarten Frühlingsdorf ist zumindest überwiegend in Holzbauweise errichtet (siehe Kinderkrippen-Varianten).
Auch die neue-alte Grundschule in der Baumgartenstraße wird in Holzbauweise erweitert und saniert.
Daß dem so ist, liegt auch an uns Grünen. Wir haben in Sachen Holzbauweise auf kommunaler Ebene erfolgreich Überzeugungsarbeit geleistet. Jetzt ist das Eintreten für Holzbauweise Konsens im Gemeinderat. Gut so!
Die größten Vorteile von Holz sind: Es ist klimaneutral, es sorgt für ein angenehmes und gesundes Raumklima, es wächst als der nachwachsende Rohstoff des Landkreises vor unserer Haustüre und trägt damit zur Stärkung der Wertschöpfungskette der Region bei ...
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Interview mit Jakob Kreidl in der Tegernseer Stimme zum Thema Doktorarbeit.
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