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Freitag, 18. August 2017

Gift auf dem Acker

Wir haben jüngst den Antrag gestellt, auf allen Grundstücken, die im Eigentum der Marktgemeinde stehen, auf den Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln (Pestizide) grundsätzlich zu verzichten.

Und dabei leider nur einen Teilerfolg errungen: Die Freien Wähler und große Teile der CSU-Fraktion wollen zumindest auf unseren verpachteten, landwirtschaftlichen Flächen auch weiterhin den Gifteinsatz erlauben.

Der Antrag ist eindeutig »zustimmungsfähig« formuliert: Wir haben mit dem Antrag gewartet, bis der Bauhof auch tatsächlich technisch in der Lage war, die politische Vorgabe zu erfüllen. Siehe dazu auch  Unser Antrag: Holzkirchen verzichtet auf Pestizide.

Und die Verpflichtung für den Verzicht auf Pestzide auf den landwirtschaftlichen Pachtflächen ist nur für Neuverträge und bei Vertragsänderungen vorgesehen.

Unseren Antrag finden Sie hier als PDF.

Der Antrag wurde schließlich in drei Teilen abgestimmt. Einmütige Zustimmung gab es immerhin für die politische Vorgabe eines Pestizidverzichts auf allen kommunalen Waldflächen (ca. 50 ha) und für die vom Bauhof bewirtschafteten Flächen. Was an sich schon ein großer Erfolg ist.

Uneinigkeit gab es in Bezug auf die landwirtschaftlichen Pachtflächen (ebenfalls etwa 50 ha). Insbesondere Gemeinderat Martin Taubenberger (Freie Wähler) brach hier sehr vehement eine Lanze für den konventionellen Ackerbauer, der seiner Ansicht nach auf Pestizide nun einmal nicht verzichten könne. Das aber ist gar nicht die Frage.

Nun zeichnet sich unsere Region nicht gerade als Ackerbauregion aus, auch beim Großteil der gemeindlichen Flächen handelt es sich um Grünland, die 30% Bio-Bauern sehen das Thema Pestizideinsatz naturgemäß auch völlig anders ...

Die Argumentation geht aber vor allem deshalb völlig am Antrag vorbei, in dem es ja gar nicht darum geht, den Landwirten etwas auf ihrem Grund zu verbieten. Wir wollen als grüne Marktgemeinderäte, dass auf allen Flächen im Eigentum der Marktgemeinde auf den Gifteinsatz verzichtet wird. Dies zu entscheiden liegt allein in der Kompetenz des Marktgemeinderates. Auf eine solche politische Vorgabe kann man dann als landwirtschaftlicher Pächter eingehen - oder eben nicht.

Die Marktgemeinde hätte ein eindeutiges Zeichen für den Umwelt- und Naturschutz setzen können. Mit der mehrheitlichen Ablehnung dieses Antragteils wurde eine große Chance vertan.

Erfreulich immerhin, dass sowohl die SPD-Fraktion als auch der erste Bürgermeister, Olaf von Löwis (CSU), dem Gesamtantrag zustimmten. Der Rest stimmte leider für den Gifteinsatz auf dem gemeindlichen Acker.

Bericht im Holzkirchner Merkur.
Das Gelbe Blatt, August 2017