Als Vertreter der Kreistagsfraktion war ich am Freitag bei der Einweihung der zwei Häuser in Schaftlach mit dabei.
Das Vorgehen der Gemeinde Waakirchen war sehr geschickt.
- Aus den Ressourcen, die der Staat mobilisiert hat, als gerade dringend Flüchtlingsunterkünfte gesucht wurden, konnte so etwas dauerhaftes geschaffen werden.
- Die Gründung eines Kommunalunternehmens (KU) sicherte die notwendige Flexibilität.
- Eine enge Abstimmung mit dem Landratsamt machte eine schnelle Realisierung möglich.
- Die Kosten für zwei Häuser mit je vier Wohnungen belaufen sich auf nur 1.070.000 € – auch weil einige Leistungen, insbesondere in der Verwaltung des Kommunalunternehmens, ehrenamtlich erbracht wurden.
In die Gemeindehäuser ziehen demnächst Flüchtlinge ein. Für 10 Jahre besteht ein Vertrag zwischen dem Kommunalunternehmen »Wohnungsbaugesellschaft Waakirchen« und dem Freistaat Bayern. Anschließend kann das KU selbst entscheiden, wer dort wohnen kann – dann steht dort zum Beispiel auch Wohnraum für ärmere einheimische Familien zur Verfügung.
Die Wohnungen sind bei weitem nicht luxuriös, vor allem nicht, wenn man bedenkt, daß in jede der 2-Zimmer-Wohnungen je vier Flüchtlinge einziehen werden. Doch die Wohnungen sind preiswert, barrierefrei und auf einem modernen technischen Stand, inklusive Solarthermie.
Die Einrichtung der Wohnungen gehört dem Landkreis und ist eher spärlich. |
Für das geschickte Vorgehen der Gemeinde Waakirchen interessierte sich die Presse aus ganz Bayern. Hier Landrat Rzehak im Interview mit der Rundschau. |
Unser Landrat Wolfgang Rzehak bezeichnete die Gemeindehäuser als vorbildliches Projekt. Er erinnerte an Kanzlerin Merkels »Wir schaffen das!« und fügte hinzu: »Wenn wir etwas schaffen wollen, schaffen wir es – wer aber von Beginn an sagt, dass etwas unmöglich ist, wird es auch nicht schaffen.«
Schade ist, daß die Belegung der Gemeindehäuser wohl von höheren Stellen entschieden wird. Der Helferkreis in Schaftlach wünscht sich, dass Flüchtlinge, die Anfang des Jahres aus provisorischen Unterkünften in der Gemeinde Waakirchen in die Traglufthalle in Holzkirchen verlegt wurden, dort einziehen könnten.
Das gedankenlose Hin- und Herschieben von Flüchtlingen durch die Regierung von Oberbayern ist der Integration sicherlich nicht dienlich – ein Problem, das uns in Holzkirchen demnächst auch beschäftigen könnte, wenn es darum geht, wer in die alte Polizeistation einziehen wird.
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