Jugendfreizeitanlage am Ladehof.
Sie ist seit vielen Jahren in Planung, wurde aber immer wieder verschoben – einmal, weil überlegt wurde, übergangsweise Flüchtlinge an der Stelle unterzubringen und später, weil geklärt werden mußte, ob das Gelände mit dem Umbau des Bahnhofs zusammen geplant werden muß. Jetzt ist es mit dem Verschieben vorbei. Einen großen Anteil daran hatten die Jugendbeauftragten der Gemeinde, die das Projekt in diesem Jahr vorangetrieben haben.
Die Planung für das neue Jugendfreizeitgelände wurde zusammen mit den Jugendbeauftragten, unserem Streeworker Christian Probst und seinem Team und Jugendgruppen wie z.B. den Pfadfindern entwickelt. Das Ergebnis sieht unter anderem einen Ort für Slacklines, einen Hartplatz zum Ballspielen und zum Teil überdachte Bänke zum Rumsitzen vor. Der Gemeinderat ist sich einig, daß es sinnvoll ist, wenn die Jugendlichen durch Beteiligung an der Planung und dem Bau der Anlage eine hohe Bindung dazu entwickeln und sich später dann auch selbst verantwortungsvoll darum kümmern. Deshalb ist auch geplant, daß sich Freiwillige am Aufbau beteiligen können, z.B. wenn die Hecken gepflanzt werden.
Daß die Anlage trotz dieses Engegaments mit 660.000 € vergleichsweise teuer wird, liegt nicht nur daran, daß die Auftragsbücher der Bauunternehmen zur Zeit gut gefüllt sind, sondern auch an einer öffentlichen Toilette, die zur Anlage gebaut wird. Sie kommt auch den SportlerInnen auf dem Skate-Park zu Gute.
Die Beteiligung der Jugendlichen führt dazu, daß Holzkirchen eine Jugendfreizeitanlage bekommt, die eben nicht so aussieht, wie sie der Gemeinderat will, sondern so, wie es die Jugendlichen wollen. So haben sich die Jugendbeauftragten explizit gewünscht, das Gelände mit einem 2 m hohen Zaun einzuzäunen. Aus unserer Sicht wäre ein solcher Zaun in der Praxis verzichtbar gewesen und wir halten eine größere Offenheit für die Anlage besser angebracht. Trotzdem stimmen wir der Planung zu, denn es soll ja eine Anlage für Jugendliche werden und nicht für Grüne GemeinderätInnen.
Bisher wird diese Anlage nur von der Schule genutzt. Das ist sehr ärgerlich: Eine hochwertige Sportanlage mitten in Holzkirchen ist an den Nachmittagen und Wochenenden ungenutzt, während die Haidroad und der Sportplatz an der Grundschule in der Baumgartenstraße aus allen Nähten platzen.
Diese unbefriedigende Situation geht auf einen Kompromiss mit den Anwohnern zurück: Als die Schule gebaut wurde, konnten sich Landkreis und Gemeinde eine häßliche und teure Lärmschutzwand sparen, wenn die Sportanlage nur für den Schulbetrieb genutzt wird. Ohne Zustimmung der Nachbarinnen wäre diese damals auch für den Schulbetrieb verpflichtend gewesen, eine Öffnung für Freizeitsport schien nicht durchsetzbar. Inzwischen hat sich die Rechtslage geändert: Der Lärm, den Kinder und Jugendliche machen, wird anders bewertet als der Lärm von Industrieanlagen.
Deshalb können wir heute den Rasenplatz für begrenzte Zeiten für den Freizeitsport von Kindern und Jugendlichen öffnen. Allerdings müssen wir dafür eine häßliche und teure Lärmschutzwand an der Marxbauerstraße bauen, nicht aber auf der anderen Seite der Anlage. Dazu kommt auch hier eine Toilette. Insgesamt kosten die Umbauarbeiten die Gemeinde rund 230.000 €.
Wir Grüne im Gemeinderat haben die Öffnung der Anlage immer unterstützt. Es hat Monate und Jahre und detaillierte Gutachten gebraucht, bis wir soweit gekommen sind, daß die Öffnung rechtssicher möglich wird. Wir haben dem Bürgermeister und Landrat immer dazu geraten, sich hier nicht von einigen wenigen AnwohnerInnen, die um jeden Preis verhindern wollen, daß junge Leute in ihrer Nachbarschaft nachmittags Ball spielen können, unter Druck setzen zu lassen. Wir sind froh, daß jetzt endlich etwas passiert.
Insgesamt haben wir damit auf der Sitzung am 30. November fast 900.000 € für Sport- und Freizeitanlagen für Kinder und Jugendliche beschlossen. Daran sieht man zwei Dinge:
- Der Gemeinde Holzkirchen geht es gut. Die Finanzlage ist solide und der Gemeinderat arbeitet konstruktiv zusammen.
- Sportstätten und Jugendliche sind der Gemeinde Holzkirchen viel wert.
Hier entsteht im nächsten Jahr die Jugendfreizeitanlage. |
Das war hoffentlich die längste Zeit: Die Sportanlage soll – wenn sie nicht für den Schulsport gebraucht wird – für Kinder und Jugendliche zugänglich sein. |