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Dienstag, 20. Juni 2017

Unser Antrag: Holzkirchen verzichtet auf Pestizide

Für die Gemeinderatssitzung am 25.7. haben wir einen Antrag gestellt, in dem wir einen umfassenden Pestizidverzicht fordern. Wir wollen, daß
  • der Bauhof, die Friedhöfe und alle kommunalen Betriebe wie die Kindergärten, Gemeindewerke und das Kultur im Oberbräu in Zukunft ohne Pestizide auskommen. 
  • im Gemeindewald auf Gifte gegen Pflanzen, Insekten und Pilze verzichtet wird.
  • eine Klausel gegen Pestizide in zukünftige Pachtverträge für landwirtschaftliche Fläche im Besitz der Gemeinde aufgenommen wird.

Unseren Antrag finden Sie hier als PDF.

Weil der Antrag recht umfassend ist, hört er sich vielleicht radikal an. Doch er ist es nicht: Vieles davon ist bereits jetzt gängige Praxis. So wird auf seit über 20 Jahren im Wald in unserer Region nicht mehr gespritzt und der Bauhof bekämpft Unkraut mit heißem Wasser anstatt mit Giften – so, wie es auch unser Landrat für den Bauhof und die Betriebe des Landkreises bestimmt hat.

Das war noch bis vor kurzem anders. Vor über einem Jahr fragte unser Gemeinderat Karl Bär nach, welche Pestizide der Bauhof einsetzt. Die wenigen Mittel, die der Bauhof damals noch einsetzte, hatten es in sich: So wurde unter anderem Glyphosat gegen Unkraut gespritzt. Der Wirkstoff wirkt gegen alle Pflanzen und hat daher große Auswirkungen auf die Artenvielfalt. Die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation stuft ihn zudem als »wahrscheinlich krebserregend bei Menschen« ein. Gegen Insekten setzte der Bauhof damals auf ein Produkt mit dem Wirkstoff Thiacloprid - ein Gift aus der Gruppe der Neonicotinoide, die als mitverantwortlich für das Bienensterben gelten. In Frankreich sind die Neonicotinoide deshalb ab 2018 komplett verboten.

Mit unserem Antrag wollen wir aber nicht nur den Status Quo festschreiben. Ein Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide könnte auch in Pachtverträgen festgehalten werden. Der Marktgemeinde gehören in Holzkirchen große Flächen, die meist an landwirtschaftliche Betriebe verpachtet sind. Hier haben wir einen Hebel, um dauerhaft etwas für den Schutz unserer Umwelt und Gesundheit zu tun. Wir sollten ihn nutzen.

Bericht im Holzkirchner Merkur.
Bericht in der Holzkirchner Stimme.

Über Alternative zum Glyphosat hat sich die Grüne Bezirkstagsfraktion informiert. Siehe Website des Kreisverbands.