43 Bürgerinnen und Bürger zwischen 14 und 82 Jahren, zufällig ausgewählt, kamen Ende April zu einem zweitägigen Workshop zusammen.
Sie erarbeiteten konkrete Vorstellungen und Ziele für die verschiedenen Bereiche des Verkehrs und für die Ortsentwicklungsplanung.
Nun liegen die Ergebnisse vor. Das Bürgergutachten wurde dem Marktgemeinderat feierlich überreicht.
Die Arbeit war intensiv: Nach einem Input von verschiedenen Experten diskutierten und bewerteten die Bürgergutachter/innen in immer wieder wechselnden Kleingruppen von 5 Personen Strategien und Maßnahmen zu acht Bereichen: Siedlung und Landschaft, Fußverkehr und Grünzüge, Radverkehr, Öffentlicher Verkehr, Kfz-Verkehr, Öffentlicher Raum, Ruhender Verkehr, und Ortsteile.
Basis war die Frage »was muß man verändern, damit weniger Auto gefahren wird und damit man sich im Ort wohlfühlt?«
Wir erinnern uns: Erklärtes Ziel des Marktgemeinderats bei der Beauftragung der Planungsbüros war die Verkehrsberuhigung von Holzkirchen durch Verringerung des motorisierten Individualverkehrs.
Und dieses Ziel wurde von den Bürgerinnen und Bürgern entschieden unterstützt. Es ging, so der Leiter Prof. Sturm, keinem der Teilnehmer darum, den Autoverkehr zu stärken – ganz im Gegenteil. Das ist eine sehr gute Nachricht.
Prägnante Ergebnisse:
- Im Zentrum steht das Zentrum: z.B. soll der Herdergarten wieder mehr (Bier-) Garten als Parkplatz werden, sollen die Parkplätze am Marktplatz entfernt werden, soll der Marktplatz frei von Durchgangsverkehr werden.
- Vorrang für Fahrrad und Fußgänger: die Tölzer-, Tegernseer-, Münchner- und Roggersdorfer Straße soll sicherer für den Fahrrad- und Fußverkehr werden.
- Mehr Grünflächen: Nicht nur »Grüne Perlenschnüre« (Büro Skorka), sondern auch ein Grüner Ring sollen Holzkirchen grüner machen.
- Unentschieden bei der Südumgehung: Obwohl eigentlich nicht Thema des Bürgergutachtens wurde die Wichtigkeit des Themas hoch bewertet. Die Hälfte war für eine Südumfahrung, die andere Hälfte für Alternativen zur Südumfahrung und andere verschiedene Maßnahmen.
- Öffentliche Verkehrsmittel: Fahrplanverbesserung bei Ortsbus, Bus und Bahn, und mehr Haltestellen für die BOB stehen im Vordergrund; wichtig sind auch ein einfacher und günstiger Tarif (Ortsbus evtl. kostenlos) und aktuelle Fahrplan-Informationen.
In den nächsten Wochen werden die Aussagen der Bürgergutachter/innen in das Konzept des Planungsbüros Kaulen (Verkehr) und Skorka (Ortsentwicklung) eingearbeitet. Dann wird das Werk im Gemeinderat – in einer Klausur und danach öffentlich – behandelt.
Wir möchten uns auch an dieser Stelle sehr herzlich bei den engagierten Bürgerinnen und Bürgern bedanken, die sich mit Energie und Engagement zum Wohle unserer Marktgemeinde eingesetzt haben.
Das fertige Bürgergutachten, 48 Seiten stark, können Sie auf der Website der Marktgemeinde ansehen. Es liegt auch im Rathaus zur Abholung für Sie bereit.
Die jüngste und die älteste Teilnehmerin übergeben das Bürgergutachten. V.l.: Prof Sturm, Viktoria Nandico, Gertraud Deller, Bürgermeister v. Löwis. |
Alle Posts zu Bürgerbeteiligung.
Alle Posts zu Ortsentwicklung und zu Orts- und Verkehrsplanung.
Alle Posts zu Verkehr.
Zum aktuellen Post.