Bevor am kommenden Montag die Öffentlichkeit eingeladen ist, gab es
ein Treffen der Bürgerintiative »Tetrafunkfreies Holzkirchen« mit
Mitgliedern des Gemeinderats. Reinhard Lohmann von der BI
»Tetrafunkfreies Miesbach« referierte sehr sachlich über die Technik des
Digitalfunks (auch Vor- und Nachteile im Vergleich zum Analogfunk),
die befürchteten gesundheitlichen Risiken und die Ziele der
Bürgerinitiative.
Ich bin kritisch gegenüber dieser ganzen
Funkwellen, die man nicht bewußt wahrnimmt und denen man sich nicht
entziehen kann – aber ich habe auch Bedenken wegen der
Partikularinteressen, welche die Aktivgewordenen vertreten (stört nur
der Mast vor der eigenen Tür?). Natürlich darf jeder seine eigenen
Interessen vertreten, das ist ja keine Frage, aber es gilt für
Gemeinderäte, das Allgemeinwohl im Sinn und als Ziel zu haben. Es gilt,
abzuwägen.
Dementsprechend auch die kritischen Fragen von Seiten der Gemeinderäte:
Warum keine Einwendungen gegen die vielen bereits bestehenden Funkmasten?
Warum ausgerechnet beim Behördenfunk, der doch der Bevölkerung zu gute kommt?
Warum wird die BI erst jetzt aktiv, zwei Jahre, nachdem der Gemeinderat den Standort bestimmt hat?
Warum wendet sich die BI an den Gemeinderat, wo doch die Zuständigkeit beim Land Bayern (und beim Bund) liegt?
Warum ist gerade der Tetrafunk so »böse«?
Die Antworten: (ganz kurz zusammengefaßt):
Erst
durch Bekanntwerden, daß ein Mast (in der Nähe des eigenen Hauses)
aufgestellt werden soll, hat man sich damit beschäftigt und möchte
durchaus auch die andere Mobilfunkleistung reduzieren (viele haben das
im persönlichen Umfeld offensichtlich schon getan).
Die Gemeinde
hat kaum Möglichkeiten, dagegen vorzugehen, aber es scheint sinnvoll,
»klein« anzufangen, die Bürger vor Ort zu informieren und zu
sensiblisieren.
Die Wellen des Tetrafunks sind niedrigfrequent und
haben die gleiche Länge wie elektischen Impulse des menschlichen
Körpers (Gehirn, Muskel, Herz) – mir als Medizinerin ist das zu ungenau.
Ich wurde an eine Experten verwiesen und werde dann berichten.
Die Bürgerinitiative will erreichen, daß die Einführung des Tetrafunks ausgesetzt
wird, bis sicher gestellt ist, daß der nahezu flächendeckende Funk nicht
gesundheitsschädlich ist (bis 2013 laufen Studien), daß das neue System
auch so gut ist wie erwartet wird, und daß alle Beteiligten die Kosten
kennen, die auf sie zukommen. Alle diejenige, die unterschreiben,
erklären sich mit diesen Zielen solidarisch. Der Name
»tetrafunkfrei« scheint mir irreführend.
Mein persönliches Fazit:
Mir
gefällt das große Engagement vor allem von Reinhard Lohmann.
Allerdings kann ich seine Ausführungen nicht überprüfen. Der
medizinische Aspekt war mir zu ungenau. Manches hat mir zu denken
gegeben (Beispiel: der Betreiber des Funks soll, wenn ich das richtig
verstanden habe, eine GmbH mit Sitz im Ausland sein soll – ich hätte mir
vorgestellt, daß das Staataufgabe ist).
Mir gefällt nicht, daß es so konkret gegen den Behördenfunk geht. Und nicht gegen die ganze »Strahlenverschmutzung«.
Wichtig ist, alle
Seiten zu hören. Eine
Informationsveranstaltung, bei der die Bürgerintiative ebenso zu Wort
kommt wie
Diginet (die Projektgruppe des Innenministeriums), wäre
sehr gut. Ich kann mir vorstellen, daß eine solche Veranstaltung im Gemeinderat eine Mehrheit findet und ich werde mich dafür einsetzen.
Weiterlesen ... (Links und ein wichtiger Termin im Landtag!)
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