Montag, 21. Oktober 2013

Dem Jugendgemeinderat fehlt die Jugend!

Die aktuellen Sprecher des Holzkirchner Jugendgemeinderats (JGR), Florian Stienen und Sebastian Franz sprachen im Gemeinderat (am 15.10.) über die aktuelle Situation.
Die schaut nicht gut aus. Nur wenige Jugendliche scheinen sich für den Jugendgemeinderat zu interessieren: acht feste Mitglieder sind wirklich nicht viel. Vierzig Likes bei facebook, naja. Gemacht wurde, politisch gesehen, nichts. Das Volleyballturnier war an sich eine tolle Sache, aber dazu braucht es keinen JGR (siehe Fragen an den Jugendgemeinderat).
Abhilfe soll nun die Wahl des Jugendgemeinderats bringen. Bisher handelt es sich ja »nur« um acht Aktive mit zwei Sprechern. Diese mögen zwar vom Gemeinderat, aber eben nicht von den Jugendlichen selbst ein »Mandat« erhalten haben. Alle »Jugendlichen« in Holzkirchen zwischen 14 und 27 (!) Jahren sollen ein Gremium von zehn Jugendlichen wählen und sich dafür auch wählen lassen können.
Das Thema soll im Hauptausschuss demnächst ausführlich diskutiert werden.
Hier unsere Überlegungen zu dem geringen Interesse am JGR:
  1. Die Jugendlichen sind keine Jugendlichen! Von den acht aktuellen Mitgliedern sind sieben älter als 21, die meisten um die 25 Jahre. Nur ein Mitglied ist unter 18. Die beiden Sprecher sind um die 27 Jahre. Ein beispielsweise 15jähriger wird sich kaum wirklich vertreten fühlen von einem 27jährigen, der evtl. schon eine eigene Familie hat.
  2. Wer 18 Jahre alt wird, bekommt in Deutschland nicht nur das aktive, sondern auch ein passives Wahlrecht. Das heißt, er/sie kann sich auch in den Gemeinderat wählen lassen. Da kann man mit einem echten Mandat aktiv mitgestalten. Fast alle Parteien haben Schwierigkeiten, für diese politische Arbeit junge Menschen für ihre Liste zu gewinnen. Und es wäre sehr schön, wenn im Gemeinderat und auch im Kreistag mehr Zwanzig- und Dreißigjährige vertreten wären. Das würde uns Älteren auch guttun! (siehe auch Kommunalwahl 2014)
  3. Alle »Jugendlichen« über 18 Jahre erhielten nach dem o.g. Vorschlag ja zwei Stimmen: Eine für den Gemeinderat und eine für den Jugendgemeinderat. Das ist unausgeglichen und auch ungerecht gegenüber anderen Gesellschaftsgruppen, beispielsweise den Senioren. 
Unser Vorschlag: Das »Jungendlichen-Alter « anders festsetzen, z.B. 14 bis 21 Jahre. Vermutlich interessieren sich Leute in diesem Alter eher für den JGR, wenn er auch von Leuten in diesem Alter geprägt wird, denn sie teilen die gleichen Lebenswelten.
Meinungen hierzu sind ausdrücklich erwünscht!

Mehr Informationen über den Jugendgemeinderat.
Alle Posts zum Thema Jugend und Jugendgemeinderat.

Eine Kinoempfehlung zum Schluß:
Derzeit im Kino im Kultur im Oberbräu: Bottled Life – das Geschäft mit dem Wasser. Ein Dokumentarfilm über die geschickte Vermarktung von Wasser.

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