Mittwoch, 27. Oktober 2021

Auf die Schiene gesetzt: Planung zur Gestaltung des Bahnhofareals

Eine attraktive »Mobilitiätsdrehscheibe« Bahnhof stärkt den Fuß-, Rad- und öffentlichen Verkehr und ist damit wichtiger Bestandteil einer echten Verkehrswende.

In der letzten Gemeinderatssitzung wurde der Auslobungstext zum städtebaulichen Realisierungswettbewerb zu unserem Bahnhofsareal beschlossen. 

Was bedeutet das genau?

Nachdem der Marktgemeinderat Ende 2018 die Vorbereitung und Durchführung eines Wettbewerbs zur Entwicklung und Umgestaltung des Bahnhofsareals beschlossen hatte, wurde ein Vergabeverfahren eingeleitet. Den Zuschlag erhielt das Büro „Dömges Architekten“ aus Regensburg. Zugleich wurde das Büro „Plan: Kooperativ“ aus Heidelberg mit der Durchführung der Bürgerbeteiligung beauftragt. Es folgten zwei Bürgerbeteiligungen, deren Ergebnisse in die Auslobung eingearbeitet wurden. Außerdem fanden zahlreiche Abstimmungen mit allen Planungsbeteiligten statt. Diese sogenannte „Auslobung“ stellt nun eine detaillierte Aufgabenstellung für die künftigen Planer dar, setzt Rahmentermine fest und fasst alle Informationen sowie die angestrebten fachlichen und politischen Ziele zusammen.

Dem Marktgemeinderat wurde bereits im Juni ein Vorabentwurf des Auslobungstextes vorgestellt. Änderungswünsche wurden vom Büro Dömges eingearbeitet und im August mit den Preisrichter*innen vorbesprochen. Zum Preisgericht gehören zum einen die Fachpreisrichter*innen, das sind Architekt*innen, Landschaftsarchitekt*innen und Stadtplaner*innen, und zum anderen die Sachpreisrichter*innen, das sind jeweils eine Gemeinderätin oder Gemeinderat pro Fraktion und eine Vertreterin der Deutschen Bahn. Für unsere Fraktion übernimmt diese Aufgabe Anita Gritschneder.

Das Wettbewerbsgebiet umfasst über 50.000m² und entsprechend lang ist auch die Liste der zu erfüllenden Aufgaben. Daher werden hier nur die wichtigsten Planungsaufgaben genannt:

  • Städtebauliche Ziele: Entstehung eines großzügigen und hochwertigen Bahnhofsvorplatzes, Optimierung der verschiedenen Verkehrsbelange, Schaffung einer modernen „Mobilitätsdrehscheibe“ (hierzu gehören z.B. Busbahnhof, moderne Fahrradabstellanlagen, Leihfahrzeuge …) …

  • Verkehrliche Ziele: Ausbau und Verknüpfung des Rad-, Fuß- und öffentlichen Verkehrs inkl. einer weitere Personen-Unterführung, Verlagerung des KFZ-Verkehrs und der Parkplätze auf die Ostseite der Gleise inkl. Parkhaus mit Nahversorger

  • Weitere obligatorische Anforderungen: Neukonzeptionierung des Empfangsgebäudes, Festlegung eines Standortes und der Gebäudetypologie für ein „Haus der Bildung, Beratung & Begegnung“, Verortung der VHS und der Holzkirchner Tafel …

Der Marktgemeinderat hat dem Auslobungstext einstimmig zugestimmt und somit das Projekt „Umgestaltung Bahnhofsareal“ auf die Schiene gesetzt – der Zug beginnt zu rollen und kann nun Fahrt aufnehmen.

Dieses Projekt ist für unsere Fraktion eine wahre Herzensangelegenheit. Die Entstehung einer modernen Mobilitätsdrehscheibe hat nicht nur das Potential Holzkirchens architektonische Identität maßgeblich zu verändern, sondern kann im wahrsten Sinne des Wortes Dreh- und Angelpunkt für ein verändertes Mobilitätsverhalten werden. Der Umstieg auf den ÖPNV ist der wichtigste Aspekt einer echten Verkehrswende. Ein attraktives und hochfunktionales Bahnhofsareal wie es in dieser Auslobung beschrieben und gefordert wird kann einen großen Beitrag für diesen Umstieg leisten.