Mittwoch, 17. Juli 2013

Allein auf der Flur: Ein Besuch bei unserer Klimaschutzbeauftragten

Das Landratsamt hatten wir heute am späten Nachmittag für uns, und auch sonst scheint unsere Klimaschutzbeauftragte, eher allein gelassen zu werden. Die Grüne Kreistagsfraktion traf sich mit Frau Weber um nach fast acht Monaten eine erste Bilanz zu ziehen und von ihrer Arbeit zu erfahren. Es gibt viele »Konzepte«, wenig Konkretes. Dafür kann Frau Weber nichts. Sie muß jetzt Projekte anstossen und die Gemeinden ins Boot holen. Einige Gemeinden sind sehr interessiert und engagiert, die meisten jedoch eher weniger. Das ist ein Problem.
Ich selbst habe ja meine Schwierigkeiten mit den ganzen Konzepten, Planungen, Analysen und Datensammelaktionen und hätte gern handfeste Maßnahmen – und politische Entscheidungen, die sich an den Konzepten und ihren Zielen orientieren.
Deshalb hatte ich im März angeregt, die Klimaschutzmanagerin in den Gemeinderat einladen – um das Klimaschutzkonzept mit Leben zu erfüllen (siehe Post Energiekonzept für Holzkirchen). Da ist noch nichts passiert, ich werde nachfragen.

Frau Weber hat bereits einiges auf die Beine gestellt:
  • die Broschüre »Klimaschutz und Energie im Landkreis Miesbach« ist ganz neu herausgekommen;
  • eine Steuerungsgruppe »Mobilität« mit Vertretern für den ÖPNV sowie der Energiewende Oberland trifft sich monatlich zu ganz konkreten Projekten; 
  • im April fand der Klimatag in Weyarn statt;
  • die Website des Landkreises zum Klimaschutz wurde ausgebaut.
Große Potentiale für den Landkreis sieht sie bei der energetischen Haus-Sanierung, bei den Regenerativen Energien (vor allem beim Holz) und beim Verkehr.
Gerade der Verkehr ist von großer Bedeutung, weil wir alle mobil sein wollen und müssen, dafür viel Energie aufgewendet wird und diese hauptsächlich fossile Energie ist. Die drei »V's« beim Verkehr lauten Verkehr vermeiden, Verkehr vermindern, Verkehr verlagern. Wobei verlagern nicht bedeutet, Autos raus aus dem Ort und auf eine Umgehungsstraße, sondern verlagern auf umweltgerechte Verkehrsmittel.

Alle Maßnahmen zu diesen drei »V's« müssen Priorität haben, wenn wir es mit der Energiewende und dem Klimaschutz ernst meinen.
Ein kleiner Baustein dazu ist z.B. der »Bürgertarif« im Tegernseer Tal. Den kennt aber fast keiner. Auch unsere Klimaschutzbeauftragte, dort wohnhaft, hat erst unlängst davon erfahren. Vor vier (4!) Jahren eingeführt, wurde er bislang nicht beworben. Mehr dazu bei der Tegernseer Stimme und beim RVO.

Zum Abschluß des interessanten, zweistündigen Gesprächs – wir kamen auf viele weitere wichtige Themen – fanden wir auf den einsamen Fluren des Landratsamts dann doch noch einen Fotografen:

Die Kreistagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen zu Besuch bei der Klimaschutzmanagerin des Landkreises Miesbach, Veronika Weber (dritte von links).
Hier noch zu unserem Besuch bei der SMG vor zwei Wochen und zu meinem Post »Die Spirale des Flächenverbrauchs« über die SMG-Unternehmer-Umfrage im Landkreis.

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