Mittwoch, 1. März 2017

Neues zur Geothermie

Spülflecken kennt jeder.
Aber Spülverluste? Sind die was Schlechtes?

Ganz im Gegenteil!
An der zunehmenden Häufigkeit unserer Blogbeiträge zur Geothermiebohrung mag man erkennen, dass sich an der Bohrstelle derzeit ganz Entscheidendes tut.

In gewohnt sachlichem Stil melden die Gemeindewerke für den 28ten Februar auf ihrer Homepage:

"Zunehmende Spülverluste, Ausbau des Richtbohrsystems."

Was bedeutet das?: 
!Bitte beachten Sie, dass es sich bei den folgenden Ausführungen nicht um abgesicherte verbindliche Informationen der Gemeindewerke handelt, sondern um Interpretationen geothermieinteressierter technischer Laien!

Wir sind nun auch mit der Th 2b - der zweite Bohrung - nach vielen technischen Schwierigkeiten in der Nähe des anvisierten Ziels angekommen! Konkret in porösen, durchlässigen Schichten des Malms. Nur hier kann die Spülflüssigkeit "verschwinden".

Das Richtbohrsystem wird zurückgezogen. Nicht, dass auf den letzten Metern dem sehr teuren Gerät noch etwas passiert ...

Wir bewältigen in diesen Tagen einen allerletzten kurzen Bohrabschnitt, der nicht verrohrt wird. Mit einem einfachen Bohrkopf wird "ungerichtet gebohrt". Es geht nun darum, in der betreffenden Schicht noch etwas Strecke zu machen, um später einen möglichst hohen Zufluss heißen Wassers zu ermöglichen.

Wie geht es weiter?
Klar ist: Die für alle Beteiligten nervenaufreibende Phase der Tiefengeothermiebohrungen neigt sich einem Ende zu. Und das ist gut so.

Dann stehen Pumpversuche an. Wer liefert mehr? Bohrung 1? Oder doch  Bohrung 2? Wieviel Wasser steht mit welcher Temperatur zur Verfügung?

Mit diesen Daten geht es dann an die konkrete Kraftwerksdetailplanung. Aber noch sind wir nicht soweit. Ein wenig Geduld müssen wir noch haben.
 

Glückauf! 

Nachtrag am 4.3.2017:
Zielpunkt ereicht. Die Bohrphase des weltweit tiefsten Geothermieprojekts ist seit Samstag früh, 4.3.2017, abgeschlossen.Vorläufige Endteufe: 6.084 Meter!