Donnerstag, 24. September 2015

Besichtigung der Traglufthalle Unterhaching

Derzeit leben rund 100 Flüchtlinge in Holzkirchen (in »mobilen Bauten« in der Erich-Kästner-Straße und in der Turnhalle in Föching). Täglich kommen neue Flüchtlinge nach Deutschland und müssen untergebracht und versorgt werden. Auch die Marktgemeinde muß weiter Flüchtlinge aufnehmen. Es fehlt jedoch an Wohnungen, es gibt keine Container mehr auf dem Markt, es gibt kaum geeignete Grundstücke, die zur Verfügung gestellt werden. Daher wird voraussichtlich eine Traglufthalle im Moarhölzl errichtet werden – vorbehaltlich des Gemeinderatsbeschlusses am 13. Oktober.

In der Gemeinde Unterhaching ist eine solche Traglufthalle bereits in Betrieb. Die Gemeinderätinnen und -räte Holzkirchens konnten sie jetzt besichtigen.

In einer Traglufthalle können bis zu 300 Menschen eine vorübergehende Unterkunft und Wohnmöglichkeit finden. Betreut wird die Einrichtung 24 Stunden von einem ausgebildeten Security-Service sowie von Brandwachen und Technischen Mitarbeitern. Zusätzlich helfen Ehrenamtliche und Sozialpädagogen vor Ort.

Es ist ein Unterschied, sich diese Halle nur auf dem Papier anzuschauen oder zu sehen, wie die einzelnen Module erstellt und angeschlossen werden. Wir konnten die noch nicht vollständig fertiggestellten Module besichtigen. Zum Beispiel die Schlafcontainer, die mit 3 Etagenbetten, 2 Stühlen und 4 schmalen Spinden ausgestattet sind. Schnell kommt man ins Überlegen, ob das so ideal ist und es werden Ideen über mögliche Änderungen diskutiert und gleich notiert. 
Es gibt Wasch- und Duschcontainer, sie sind für jeweils 30 Personen nutzbar.

Außerdem gibt es Aufenthaltsbereiche zum Essen, Spielen und Erholen. Aus Brandschutzgründen ist das Kochen nicht gestattet, das Essen, drei Mahlzeiten pro Tag, wird von einem Caterer  täglich geliefert. Hierbei soll auch die Esskultur und die Erfahrung in der Ernährung von Flüchtlingen berücksichtigt werden. Die Zubereitung von Essen ist Bestandteil der Kulturen und auch Zeitgestaltung. Unsere Überlegung waren daher externe Kochcontainer. Wenn Menschen keine Möglichkeit haben, einer Arbeit nachzugehen, kann somit diese Aufgabe dazu beitragen, einen Austausch und Kontakt zwischen den Kulturen zu schaffen.

Eine Mitarbeiterin der Stadt München beantwortete viele Fragen zu Abläufen und zur Versorgung der Flüchtlinge sehr fachkundig.

Als Notunterkunft halte ich eine Traglufthalle für gut geeignet. Ich hoffe, dass sich die Neuankömmlinge in dieser Unterkunft von ihren Strapazen erholen können und ein wenig zur Ruhe kommen. Auch wenn dies eine Notunterkunft ist, werden sie alle viel Zeit hier miteinander verbringen. Schutz vor Kälte, Regen und Schnee, ein eigenes Bett und genug zu essen und zu trinken, können ihre Situation erst einmal erträglicher machen. An dieser Stelle möchte ich allen Helfern für ihren Einsatz und ihr Engagement sehr danken.

v.li. Martina Neldel MGR, Maria Korell, Integrationsbeauftragte, Birgit Eibl, MGR.
Traglufthalleneingang mit Security. 
Ein Wohnmodul: In Größe und Einrichtung flexibel.

Die sanitären Anlagen.
Aufbau der Module in der Halle.
Wasseranschlüsse zu den Wasch- und Duschcontainern.
Waschmaschinen-Installation.

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»Was die vielen Zufluchtssuchenden für die Behörden bedeuten« – ein sehr lesenswerter Artikel in der SZ-online, in dem die Mitarbeiter des Landratsamts Miesbach zu Wort kommen.